Essen gehen oder die Mahlzeit per Drohne kommen lassen?
Was Drohnen sind, ist den meisten bekannt. Mehr interessiert es daher, wie diese kleinen Fluggeräte die Gastronomie von heute und vor allem morgen verändern. Wir haben uns einmal umgeschaut.
Stellen Sie sich einfach einmal vor: In zwanzig Jahren wird sich ein nicht geringer Anteil an Haushalten sein Mittagessen per App bestellen, welches denn auch wie gewünscht in weniger als 20 Minuten frisch zubereitet vor der Tür steht. Und das Ganze wird vielleicht sogar billiger angeboten als der Besuch des entsprechenden Restaurants, denn der Besteller beansprucht keinen Restauranttisch. Glauben Sie nicht? Dann lesen Sie weiter.
Was führende Gastronomiedienstleister denken
2016 äußerte sich Guido Hildebrandt, seines Zeichens Vorstandssprecher von apetito, zum Thema Digitalisierung und spekulierte darüber, bei diesem Thema möglicherweise neue Partnerschaften eingehen zu wollen oder passende Firmen einfach aufzukaufen. Allerdings sah er in diesem Zusammenhang das Thema Drohnen-Anlieferung auch kritisch, weil hier die Problematik der sogenannten Temperaturführung noch nicht gelöst ist. Das bedeutet, dass gewünschte Gerichte nicht mehr heiß genug beim Kunden ankommen. Schaut man allerdings auf die Entwicklung von elektronischen Autos, so lässt sich daraus folgern, dass dort, wo ein großer Markt ist, eben auch so lange experimentiert wird, bis sich passende Lösungen auftun.
Vom Flugzeug zur Drohne
Wer hätte am Ende des 19. Jahrhunderts damit gerechnet, dass jene fliegenden Klapperkisten namens Flugzeug schon wenige Jahrzehnte später Millionen von Menschen jährlich in den Urlaub fliegen würden? Wohl kaum jemand – jedoch ist es bei der Drohne ein wenig anders, denn vieles ist bereits heute vorstellbar. So wies bereits 2013 der Gründer von Amazon, Jeff Bezos, darauf hin, dass ihn das Szenario der Auslieferung von Produkten per Drohne nicht an Science-Fiction erinnere, sondern ganz einfach technisch möglich sei. Im gleichen Jahr beeilte sich denn auch die deutsche DHL, dem noch hinzuzufügen, dass man auch dort besagte Technik „auf dem Radar“ habe.
Wie weit nun dieser Radar reicht, sei dahingestellt, aber heute, knapp fünf Jahre später, sind es gar nicht mal die klassischen Paketzulieferer, die in Sachen Belieferung mittels Drohnen Schlagzeilen machen. Vielmehr waren es eher profane Imbissketten wie etwa Domino’s, die uns die Belieferung der Zukunft bereits 2016 mit ersten Tests vormachten. Daneben konnten sich Strandgäste in Dubai Cappuccino und Eiskaffee aus der Luft anliefern lassen. Aber es geht auch indoor: Zum Beispiel fliegen in einem Restaurant in Singapur Drohnen zu den Tischen, um derart Speisen und Getränke zu servieren. Hier sorgen im Lokal verteilte Infrarotsensoren dafür, dass weder Essen noch Gäste zu Schaden kommen. Kurz gesagt: Es funktioniert.
Und so funktioniert es
Wie sieht also der Lieferprozess bei einer Drohne aus? Eigentlich ganz einfach: Eine Person legt die bestellte Ware in den Korb der Drohne, eine zweite Person, der Empfänger, wartet am anderen Ende auf seine Lieferung und entnimmt den bestellten Inhalt. Das ist sozusagen der Idealzustand und tatsächlich wird jener von dem IT-Entwickler Flytrex noch dieses Jahr in Reykjavik umgesetzt. Die Firma rechnet mit etwa 20 täglichen Aufträgen dieser Art, wobei die Lieferung an den Kunden mit lediglich 66 Cent kalkuliert wird. Aber das eigentlich Raffinierte kommt erst noch, denn ein Drohnenservice auf dem Lande, wo kein Verkehr sonderlich stört, ist wie oben skizziert leicht vorstellbar. Nun hat Flytrex aber auch für engere Situationen, wie sie in Großstädten vorherrschen, einen Trick entwickelt: Danach werden die Waren per Seil aus der Luft nach unten abgelassen. Und wem das zu abenteuerlich klingt, dem sei gesagt, dass Innovationen immer etwas Gewagtes an sich haben – denn sonst würde man sie schlicht Lösungen nennen.
Aber zurück zum Thema, denn es gibt ja noch die rollende Drohne. Hiermit sind Fahrzeuge gemeint, die ein wenig an einen Bollerwagen erinnern. Diese lassen sich ebenso fernsteuern und funktionieren nicht viel anders als über Satellit gesteuerte Autos. Bei all diesen Innovationen muss man zwar immer noch ein Prophet sein, um genau vorherzusagen, welche Lösung sich in den nächsten Jahren durchsetzen wird, aber auf jeden Fall lässt sich festhalten, dass sich dank ferngesteuerter Fahrzeuge oder Flugobjekte die Belieferung von Endkunden und damit die Welt der Service-Dienstleistungen gewaltig verändern wird.
Und was macht der Italiener um die Ecke?
Derzeit wirkt es so, als sprächen die Vorteile der hier aufgezeigten Liefersysteme für die Systemgastronomie, weil diese einen weit höheren finanziellen Spielraum hat, um neue Lösungen zu realisieren. Auf der anderen Seite wittern Start-ups und eben auch etablierte Player wie Hermes oder UPS ebenfalls ein großes Geschäft und unternehmen alles, um dabei zu sein. Kurz und gut, irgendwann wird es Anbieter geben, die ihre Drohnenflotten für Jedermann zur Verfügung stellen. Und eben diese Services kann dann natürlich auch der „Stadtteil-Italiener“ nutzen. Buon appetito!
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