Drink and dance – neue Trends aufgreifen und profitieren

Wie wäre es mit einem Restaurant, was zunächst gute Küche verspricht und danach die angeheiterten Gäste auf den Tischen tanzen lässt? Was die in Großstädten bereits unter dem Namen „Partygrieche“ bekannten griechischen Lokale vormachen, könnte sich auch auf andere Bereiche ausbreiten.

Drink-and-Dance
Von Pressmaster/shutterstock.com

„Drink and dance“ könnte es heißen, wenn ein Barbetreiber über seinen Schatten springt und sein Spektrum dahingehend erweitert, dass neben oder nach einem gemütlichen Drink auch ein gediegenes Tänzchen winkt oder der Gast sich mit einer flotten Sohle auf dem Parkett austoben kann. Dass so eine Neuausrichtung zwei Seiten hat, ist klar. Selbstverständlich kann kein Barbesitzer darauf erpicht sein, sein Stammpublikum zu verlieren, auf der anderen Seite könnte er nicht nur diesem neue Möglichkeiten bieten, sondern auch die Tore für ein ganz anderes Publikum öffnen. Ein Spagat, der gut überlegt sein muss. Wenn man sich aus der breiten Masse der Barlandschaft hervorheben und eine „angesagte“ Lokalität bleiben will, reicht je nach Landschaft die Aufwertung zum harmonischen Hügel. Wenn das aber nicht reicht, muss man mit den Gipfeln liebäugeln, die selbst die Zugspitze verblassen lassen.

Die rechtliche Seite

Ob Bar, Club oder Nachtclub – der Gesetzgeber unterscheidet nicht nach Namen, er fasst alle Gastbetriebe unter dem Bundes-Gaststättengesetz GastG zusammen. Neben der üblichen Gaststättenkonzession für den Betrieb einer Gaststätte und den damit verbunden Alkoholausschank erwirbt der Barbetreiber bereits eine „Nachtlokal-Konzession“, also die Lizenz zur Öffnung zu nächtlicher Stunde und als Ausnahmeregelung von etwaigen Sperrstunden-Regelungen. Erweitert er mit der bereits vorhandenen Lizenz sein Spektrum um einen Vergnügungsbereich mit Musik und Tanz, gilt es nur noch, das Landes-Immissionsgesetz (LImmG) des jeweiligen Bundeslandes im Auge zu behalten; bei erweiterten Räumlichkeiten können eventuell Brandschutz oder andere technische Vorgaben eine Rolle spielen. Dieser Aspekt darf jedoch kein Hindernis sein, denn die gesetzlichen Fäden sind schnell entwirrt, wenn der Rahmen für eine geplante Veränderung steht.

Club, Disco oder was?

Die größere Herausforderung für den Barbetreiber wird die Überlegung sein, wie weit er bei der Erweiterung seines Angebots gehen will. Welche Räumlichkeiten kann er nutzen oder zu annehmbaren Bedingungen dazuzunehmen, um den Feierbiestern unter seinen Gästen den nötigen Raum zu geben? Passt zu seinem Stammpublikum eher eine gemütliche Tanzecke, in der man vielleicht bei vertrauten, leisen Klängen gerade an der Bar geknüpfte zarte Bande vertiefen kann? Oder wartet das junge und junggebliebene Stamm-Barvolk nur darauf, sich zu Disko- und Techno-Rhythmen auszutoben, und der Cocktail an der Bar wird eher als Durstlöscher genommen, um zwischendurch zu Atem zu kommen und die Schweißperlen zu trocknen? Soll aus der Bar ein Club werden oder eine Bar mit erweiterten Clubaktivitäten?
Wenn man sich die kursierenden Definitionen der einzelnen Betriebe anschaut, wird man nicht unbedingt schlauer. Die Grenzen zwischen Discothek und Club sind mittlerweile eher fließend, die Tendenz geht allerdings dahin, dass die Disco eher als kommerzielle Großraum-Veranstaltung wahrgenommen wird – mit breit gefächerter Musik und sehr gut durchmischtem Publikum. Der „Club“ wird wahrgenommen als etwas kleiner, intimer, mit Musik, die auf das Publikum zugeschnitten ist – eine Lokalität, die berechenbar ist und Kontinuität verspricht.
Hier könnte sich also eine Nische auftun, die das Stammpublikum nicht verschreckt, sondern neugierig macht – und ein Treffpunkt für Menschen, die die Großraumbeschallung scheuen, aber nicht nur an der Theke sitzen möchten. Möglicherweise könnte ein temporäres Angebot im kleinen Rahmen die Entscheidung erleichtern: Tanzmusik am Wochenende oder wechselnde Live-Musik. Dafür braucht es keine großen Umbauten und Investitionen. Und wenn ein guter Gastgeber nicht nur mit einem Ohr ganz nah am Gast ist, spürt er, was das Gästeherz begehrt und ob sein Angebot selbiges höher schlagen lässt. Nur wenn man etwas wagt, werden sich Trends herauskristallisieren. Egal, wie man dann weiter verfährt, wichtig ist, sein Lokal weiterzuentwickeln – ganz bedächtig und mit Kontinuität, oder auch mit Siebenmeilenstiefeln, wenn man die Gäste auf seine Seite bringen kann.

Restaurant + Bar + Club

Wer als Restaurantbetreiber an die Erweiterung seines Angebots in Richtung Club denkt, muss diejenigen Gäste für sich gewinnen, die nach einem opulenten Mahl nicht das Lokal wechseln möchten, um Party zu machen. Ob beispielsweise das folgende Konzept umsetzbar ist, muss man testen. Man nehme mediterrane Zutaten als Basis für ein Vergnügen bis in den frühen Morgen hinein: Sirtaki oder Tarantella, Tango oder Flamenco, viel gute Laune, gepaart mit Lust an Musik und Tanz, richte diesen Mix mit erlesenen Getränken aus der Hausbar schmackhaft an und kredenze das ganze, wo vorher gediegene Schlemmerei angesagt war – gerade dann, wenn das Verzehrte sich wohlig in der Magengegend der Gäste verteilt hat. Ein Erfolgsrezept? Vielleicht. Ein Angebot auf alle Fälle und ein Versuch, der sich lohnen kann. Ob es sich um ein Programm für alle Tage, für das Wochenende oder für turnusmäßige Aktionen handelt, muss der Gastgeber entscheiden. Dies mag von der Lage, dem Personal und der Art des Restaurants abhängen. Festzuhalten ist, dass südländische Unbeschwertheit und Fröhlichkeit längst nicht mehr auf den mediterranen Raum beschränkt sind. So mancher Gast nimmt gerne ein wenig Urlaub mit nach Hause und freut sich über ein entsprechendes Angebot in der Gastronomie – die griechischen Gourmet- und Partypäpste der großstädtischen Szenegastronomie machen vor, wie man feiern kann – auch und sogar in einem Gourmet-Tempel. Wer sich davon nur eine kleine Scheibe abzuschneiden versteht, für den können sich neue Möglichkeiten eröffnen, ohne dass er sein Stammpublikum überfordert oder gar in die Flucht schlägt.

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