In 24 Stunden um die Welt gefrühstückt

Frühstück ist nicht nur die bedeutendste Mahlzeit des Tages, sondern DIE Mahlzeit den ganzen Tag über! Denn die Kombi aus Breakfast & Dinner geht immer – und ist einer der heißesten Foodtrends dieses Jahres.

Brooke Lark

Für 70 Prozent der befragten Gäste einer Umfrage von Bookatable by Michelin beginnt ein guter Tag mit einem ordentlichen Frühstück. Zwei Drittel der Befragten nehmen dieses am liebsten im Café oder Restaurant ein. Und für 35 Prozent ist ein geselliges Frühstück mit Freunden sogar die perfekte Alternative zum abendlichen Restaurantbesuch.

In Anbetracht dieser beeindruckenden Zahlen ist es fast nebensächlich, dass Ernährungswissenschaftler schon seit geraumer Zeit darüber streiten, ob das Frühstück denn nun die wichtigste Mahlzeit des Tages ist. Zumindest für Gastronomen. War der Volksmund noch überzeugt von „Iss morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettelmann“, führten Gegner dieser These erhöhte Blutzuckerspiegel und Kalorien-Gesamtmengen ins Feld. Letztendlich wurden dabei aber Pauschalismen ausgetauscht sowie Begriffe wie „wichtig“ und „gesund“ durcheinandergebracht. Sich morgens den Bauch mit Speck voll zu schlagen oder auf dem Weg zur Arbeit hektisch ein Franzbrötchen zu inhalieren, ist natürlich nicht gesund und eine Gepflogenheit, auf die gut verzichtet werden kann.

Gefragt sind Gemütlichkeit, originelle Vielfalt und globaler Genuss

Wer seinen Tag jedoch mit einer ausgewogenen Mahlzeit mit frischen, nährstoffreichen Zutaten beginnt, macht auf jeden Fall alles richtig. Erst Recht, wenn er sich dafür Zeit nimmt oder die Nahrungsaufnahme gesellig zelebriert. Und genau darum geht es bei dem neuen Frühstückstrend: um Genuss und Gemütlichkeit gepaart mit Originalität und Vielfalt. Um Individualität und Internationalität. Und um die Freiheit, seinen Tag kulinarisch einzuläuten wann immer es beliebt, ohne Restriktionen und fernab von Konventionen.

Internationale Frühstückskreationen zelebrieren

Egal ob süß oder herzhaft, warm oder kalt, morgens oder am späten Nachmittag: die erste Mahlzeit des Tages will gefeiert werden! Und so überbieten sich Köche und Patissiers in den Metropolen dieses Landes derzeit mit innovativen, von verschiedensten kulinarischen Traditionen inspirierten, Frühstückskreationen. Da komplementiert frittiertes Hähnchen saftige Burger oder exotisches Obst duftende Pancakes. In den Speisekarten tummeln sich Porridge und Huevos Rancheros in harmonischer Eintracht mit Shakshuka, Chorizo und Chia Pudding. Fusions-Küche aus aller Herren Länder.

Gemeinsam mit Freunden Neues zu probieren, lieben schließlich moderne Foodlover. Und die Wahl zu haben, zwischen opulent oder einfach, gesund oder Sünde, Snack oder tagesfüllendem, kulinarischem Event. Dabei funktioniert Buffet genauso gut wie Kreationen à la carte – insbesondere, wenn der Gast individuell wählen, mischen oder belegen kann.

Auf den Trend aufspringen

Ins Rollen gekommen ist dieser Trend wohl in Berlin. Schon vor ein paar Jahren machten Events wie „California Breakfast Slam“, „Das Brunch“ oder das sonntägliche „Brunch-Pop-Up“ eines Burger-Foodtrucks Brunchen wieder zum Happening. Weg von langweiligen Käse-Salami-Buffets hin zu originellen, kulinarischen Begegnungen. Dann war es nur noch eine Frage der Zeit, wann aus Brunch Brinner wird. Im Berliner Café Benedict können Früh- wie Spätaufsteher heute 24 Stunden lang rund um die Uhr Frühstücksspezialitäten aus aller Welt genießen. Doch um auf der Welle dieses Trends mit zu surfen, müssen Gastronomen weder Speisekarte noch Konzept total umkrempeln. Ein paar originelle Frühstücksgerichte bis nachmittags anzubieten, mag schon reichen für die Erschließung einer neuen, trendbewussten Zielgruppe. Hauptsache man bleibt dabei authentisch und bietet Qualität. Dann hat man die freie Wahl zwischen Avocado-Vollkornstulle, Ham & Eggs oder Smoothie-Bowl. Wer dann noch Kaffee aus Vitalpilzen, wie beispielsweise Chaga anbietet, kann sich einer Erwähnung im Stadtmagazin sicher sein.

So scheint das Konzept aufzugehen – für Gastrobetriebe wie für die Gäste. Und wenn die erste Mahlzeit des Tages mit Freude oder Freunden derart genossen werden kann, darf bestimmt auch ernährungstechnisch ab und an mal etwas über die Stränge geschlagen werden. Hauptsache, das Frühstück wird kaiserlich zelebriert.

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