Gastro des Monats: Yu Garden

Als Quiyi Chen das Yu Garden mit authentischer chinesischer Küche, Teezeremonie-Kompetenz und gehobenem ästhetischen Anspruch vielbeachtet im Februar 2020 eröffnete, war das, wie man heute weiß, nicht der beste Zeitpunkt für einen fulminanten Start. Doch er und sein Team haben sich nicht entmutigen lassen. Wenn es ging, schlugen Küche und Management sowohl kulinarische als auch musikalische Töne an, die in Hamburg für ein neues China-Verständnis und Interesse an Kunst und Kultur sorgten. Die Küche beschränkt sich keinesfalls ausschließlich auf Shanghai, sondern spannt einen weiten Bogen über ganz China, von Seafood bis Pekingente, von nordchinesischen Fleisch-Vorlieben bis zu den in Öl gekochten Fischfilets. Besonders erwähnt seien die dampfenden Teigtaschen, eine Delikatesse aus Shanghai, die der Gast mit Vorsicht genießen sollte: der heiße Saft geschmolzenen Aspiks sorgt unvorbereitet für ein Malheur, wovor der verständnisvolle Service jedoch rechtzeitig warnt.

Wer das Yu Garden betritt, fühlt sich in eine andere Welt versetzt. Hier lässt sich mühelos der ganze Tag verbummeln. Den Fischen im Wasser zusehen, die Sonne auf der Terrasse genießen, sich durch die chinesischen Köstlichkeiten schlemmen und im Teehaus mit seinen traditionell eingerichteten Räumlichkeiten alles über Tee lernen. Abends vielleicht noch ein klassisches Konzert im sogenannten Secret Garden? Das Yu Garden ist ein Ort der Begegnungen. Und danach sehnen wir uns doch alle.