Neue Dimensionen des Essens

Dialog im Dunkeln war gestern. Heute inszenieren Gastronomen ihre Küche als High-Tech-Multimediaspektakel. Welche Blüten Erlebnisgastronomie 4.0 treibt und wie sich auch mit weniger Tamtam abwechslungsreiche Events auf die Beine stellen lassen.

Photo by Priscilla Du Preez on unsplash

Um ihren Gästen etwas Besonderes zu bieten und sich von der Konkurrenz abzuheben, lassen sich als Gastronomen Einiges einfallen. Zum Beispiel Gastroevents. In Südostasien und den USA gelten sie noch immer als umsatzförderndes Patentrezept. Doch auch in Europa wird mittlerweile groß aufgefahren. Gut gemacht und ebenso vermarktet kann die Erlebnisgastronomie tatsächlich neue Gäste gewinnen, den Umsatz steigern sowie Marke und sogar Teambuilding stärken. Passt sie zum Restaurantkonzept, schafft Eventgastronomie eine einzigartige Verbindung zwischen gutem Essen, origineller Unterhaltung und sozialer Interaktion. Die Möglichkeiten sind vielfältig und decken ein großes Spektrum passiver wie (inter)aktiver Events ab.

MULTISENSORISCH GENIEßEN IN VIRTUELLEN WELTEN

So sprießen weltweit multisensorische (Fine) Dining Konzepte wie Pilze aus dem Boden. Angefangen mit dem Ultraviolet in Shanghai, übers Tree by Naked in Tokio, die Sublimotions in Dubai und Ibiza bis hin zum Eatrenalin im Europapark Rust. Sie alle bieten elaborierte Multimediashows, die mithilfe von Sound, Duft und meist auch Virtual Reality multisensorischen, kulinarischen Genuss ermöglichen, der eine völlig neue Dimension des Essens erschafft. Innerhalb eines Abends lässt sich während mehrgängiger Menüs anhand verschiedenster Szenarien die halbe Welt bereisen. Eben noch das Wellenrauschen am Strand von Bali gehört und den Sand unter den Füßen gespürt, geht die Reise auch schon weiter – mancherorts sogar ins Weltall. Drumherum findet jede Menge Tamtam statt wie selbstfahrende Sessel oder gar geheime Autofahrten in fensterlosen Fahrzeugen.

ANALOGE SHOW-TIME

Beim Escape Dinner (auch bekannt als Krimidinner) ist neben dem Geschmackssinn in erster Linie detektivischer Spürsinn gefragt, wenn zwischen den Gängen verschiedene Rätsel oder ein Kriminalfall gelöst werden muss. Beim Karaoke-Dinner greifen die Gäste nach dem Abräumen der Teller zum Mikro – meist nachdem sie sich etwas Mut angetrunken haben. Je nach Gesangsqualitäten wird sich so mancher Gast dann in eine klassische Dinner-Show mit professionellen Künstlern wünschen. Die Bandbreite solcher Events ist riesig: Von Live-Musik, über Comedy, Cabaret und Schauspiel bis hin zu Akrobatik und Pool-Dance wird eigentlich alles geboten. Auch Film-Cooking verspricht großes Kino: Passend zum gezeigten Film werden in London und Los Angeles verschiedene Gerichte aus einzelnen Filmszenen serviert, beispielsweise aus „Ratatouille“ oder „Charlie und die Schokoladenfabrik“.

KREATIVE KULINARIK-KOMBIS

Offenbar scheint mittlerweile fast alles mit Kulinarik kombinierbar zu sein. Zum Beispiel Sprachkurse (Lunch & Learn), Tanzkurse (Dance & Dine) oder Yoga (Yoga & Brunch). Sogar Speed-Dating lässt sich gastronomisch erweitern, indem mit jedem Gang ein neues Date (ab)serviert wird. Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen. Beim Dinner Roulette treffen bei jedem Gang sechs fremde Menschen als Tischnachbarn und Gesprächspartner aufeinander. Quasi die Speed-Veriante des Social Dining, wo an langen Tischen einander unbekannte Menschen zusammensitzen, um gemeinsam zu speisen und neue Kontakte zu knüpfen.

KULINARISCHE WORKSHOPS

Womöglich hat auch schon das eine oder andere Paar auf kulinarischen Workshops zueinander gefunden. Bei solchen Kochkursen wird unter professioneller Anleitung in der Regel ein mehrgängiges Menü hergestellt und anschließend gemeinsam verspeist. Inhaltlich lassen sich die unterschiedlichsten Aufhänger finden, wie Food Pairing, Barista-Künste oder kulturelle Landesküchen. Als Zielgruppe eignen sich Gourmets wie Kochanfänger, Gastro- oder Sprachschüler. Auch als Teambuilding-Event stehen Kochkurse bei HR-Verantwortlichen nach wie vor hoch im Kurs.

LIVE-COOKING, TASTING & THEMATISCHE EVENTS

Etwas passiver aber nicht weniger beliebt ist nach wie vor Live-Cooking, bei welchem vor den Augen der Gäste frische Speisen für den späteren Verzehr zubereitet werden. Auch mit Weinproben und Verkostungen von Kaffee, Bier, Gin oder Cocktails lässt sich die Gästeschar immer noch gerne hinter dem Ofen hervorlocken. Themenveranstaltungen wie Grillabende, Sportübertragungen oder kulinarische Weltreisen stehen ebenfalls noch auf der Karte von manchem Etablissement. Selbstläufer sind auch saisonale Events zu besonderen Anlässen wie Halloween, Valentinstag, Ostern, Weihnachten und Neujahr. Hier kann der Fantasie freien Lauf gelassen werden (um es nicht jedes Jahr auf Romantik-Candlelight-Dinner oder Osterbrunch hinauslaufen zu lassen).

KULINARISCHE STADTFÜHRUNG

Garantierten Zulauf und womöglich auch wiederkehrende Gäste, kann die Teilnahme an Kulinarischen Stadtführungen bescheren. Insbesondere wenn es sich nicht nur um touristische Besucher, sondern auch um einheimische Foodies handelt. Veranstalter wie Eat the World, Urban Guru, mydays, Miomente oder GetYourGuide schleusen regelmäßig neugierige wie hungrige Kurzzeitgäste durch die Restaurants hiesiger Metropolen.

Bildnachweise:
(1): RDNE Stock project, Pexels
(2): Tima Miroshnichenko, Pexels
(3): Andrej Lišakov, Unsplash +

(4): CA Creative, Unsplash

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