Insolvenzen in der Branche

Eine Studie der Wirtschaftsauskunftei Creditreform offenbart, dass seit 2020 etwa 48.000 gastronomische Betriebe geschlossen und 6.100 einen Insolvenzantrag gestellt haben. Die Gastronomie sei einer der Hauptverlierer der derzeitigen Krisen, heißt es.

Stärker betroffen als andere Branchen

Im vergangenen Jahr hat jedes zehnte Unternehmen in der Gastronomie aufgegeben. Die Zahl ist höher als in den drei Corona-Jahren zuvor. Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung, sieht einen Grund dafür in den Staatshilfen, die während der Lockdowns gezahlt wurden. Die hätten das Überleben vieler Betriebe zunächst gesichert.

Die Zahl der Insolvenzen in der Gastronomie ist im vergangenen Jahr mit 27 Prozent stärker gestiegen als in der Gesamtwirtschaft. Stark betroffen waren Catering- und Verpflegungsunternehmen (plus 67 Prozent). 88 Prozent aller Insolvenzen gehen auf Kleinstunternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern zurück. 49 Prozent sind junge Unternehmen, die maximal fünf Jahre alt waren.

Erhebliche Umsatzverluste

Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Gastronomie sind derzeit nicht sehr günstig. Aktuell sorgen die Anhebung der Mehrwertsteuer und dadurch notwendige Preiserhöhungen dafür, dass Gastronom:innen um ihre Kundschaft fürchten müssen. Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Ingrid Hartges, äußert sich: „Wir waren in den drei Pandemie-Jahren neun Monate im Lockdown und hatten in der gesamten Zeit bis Frühjahr 2022 viele Auflagen. Dies alles führte zu erheblichen Umsatzverlusten.“ Die Branche leide nun unter höheren Personalkosten, gestiegenen Lebensmittelpreisen, Personalmangel und der Mehrwertsteuererhöhung.

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