Warum alkoholfreies Bier (weiterhin) boomt

Noch vor wenigen Jahren ernteten Gäste oftmals schräge Blicke und bissige Kommentare, wenn sie alkoholfreies Bier orderten. Wer zum Alkoholfreien statt zum „richtigen Bier“ griff, musste sich nicht selten sogar rechtfertigen. Bier, dieses hochemotionale Genussmittel, wurde als alkoholfreies Pendant plötzlich zum rationalen Vernunftprodukt. Heute fallen hingegen Begriffe wie „Megatrend“, wenn es um bleifreie Biere und Biermischgetränke geht. Die Alkoholfreien haben sich zur Wachstumslokomotive entwickelt, nicht nur in angesagten Sober Bars.

Photo by Radeberger

Keine andere Biersorte hat so stark zugelegt wie die Alkoholfreien. Fast 700 Millionen Liter werden hierzulande inzwischen pro Jahr gebraut und damit doppelt so viel wie noch vor zehn Jahren. Rasant gewachsen ist nicht nur die Absatzmenge. Auch das Image der alkoholfreien Biere hat einen radikalen Wandel erlebt: Galten sie einst als Autofahrerbier, haben sie sich inzwischen als coole Lifestyle-Getränke und erfrischende Alternativen zu Limonaden, Säften & Co. etabliert.

Raus aus der Nische

Kein Wunder, dass auch die Auswahl wächst: Mittlerweile sind laut Deutschem Brauer-Bund rund 700 der insgesamt 7.000 Biermarken in Deutschland alkoholfreie Biere und Biermischgetränke. Das Ende der Fahnenstange ist bei weitem noch nicht erreicht: Ihr Marktanteil von aktuell sieben Prozent wird wachsen, Branchenexperten trauen dem Segment über kurz oder lang mehr als zehn Prozent zu.

Eine Schippe mehr

Selbst die Brauerei, die bislang nur eine Sorte braute, hat daher nun erstmals in ihrer Geschichte ein Alkoholfreies auf der (Sud-) Pfanne. Nachdem die Braumeister der Radeberger Exportbierbrauerei Jahre lang ihre Leidenschaft darauf konzentriert haben, das beste Pilsner seiner Zeit zu brauen, war es an der Zeit, etwas Neues zu wagen. Zum 150-jährigen Jubiläum erweitert die Brauerei nun ihre Tradition um eine neue Sorte: Radeberger Alkoholfrei.

Um das neue Alkoholfreie zu kreieren, haben der Brauer rund um den Braumeister Udo Schiedermair in zahlreichen Probesuden mit unterschiedlichen Mengenzugaben und Hopfensorten experimentiert und sich auf diese Weise Schritt für Schritt an das beste Ergebnis herangearbeitet. Dabei haben sie nicht einfach Radeberger Pilsner den Alkohol entzogen, sondern ein völlig neues, kräftiges Bier eingebraut, für das jedoch dieselben Regeln wie für das Pilsner gelten. „Unser Radeberger Pilsner wird traditionell mit einer Extra-Schippe an Zutaten gebraut“, weiß Udo Schiedermair, „und das gilt natürlich auch für unser Radeberger Alkoholfrei.“ Mehr Malz, mehr Hopfen und besonders weiches Wasser aus dem nahegelegenen Karswald machen am Ende den feinen, aber entscheidenden Unterschied im Geschmack aus. “Im Anschluss an die Reifezeit wird dem Bier der Alkohol wieder sanft entzogen – und es besticht mit einem charaktervollen, fein abgestimmten und eigenständigen Pilsner-Geschmack.“ ergänzt Udo Schiedermair. Dabei enthält die neue alkoholfreie Sorte keinen Zucker und lediglich 17 Kalorien pro 100 ml. Gleichzeitig ist Radeberger Alkoholfrei bewusst keine 0,0 Vol.-% Variante. Denn selbst die geringen Alkoholspuren in Radeberger Alkoholfrei tragen zum typischen Pilsner-Geschmackserlebnis bei. „Wenn wir in diesem wachsenden und umkämpften Marktsegment antreten, dann natürlich mit demselben Anspruch, den wir auch an unser Pilsner haben, nämlich das beste Alkoholfreie seiner Zeit zu brauen“, so Schiedermair.

Für den ganz besonderen Radeberger-Genuss haben die Produktentwickler für das neue Alkoholfreie zudem einen bisher wenig bekannten Hopfen ausgewählt: Sie entschieden sich für die noch junge Callista-Aromahopfensorte. Der Callistahopfen hat sich unter Brauexperten in kurzer Zeit zum echten Geheimtipp entwickelt und wird im Brauprozess erst spät hinzugegeben, so dass die fruchtig-herben, wertvollen Aromen erhalten bleiben. Nun wird er sogar in der Heimatregion, genauer, im Elbe-Saale-Gebiet, exklusiv für Radeberger Alkoholfrei angebaut. „Bei unserem Hopfen für Radeberger Alkoholfrei arbeiten wir eng mit unseren regionalen Hopfenbauern zusammen“, erklärt Udo Schiedermayer. So kommen immer mehr Zutaten für Radeberger Pilsner – neben einem Teil der Gerste nun auch Teile des Aromahopfen – aus der sächsischen Heimat.

Im Januar 2022 startet der Verkauf, bis Ostern wird das neue Radeberger Alkoholfrei in ganz Deutschland erhältlich sein.

Alkoholfrei macht Fun

Handelsmarktführer bei den alkoholfreien Bieren aber ist Jever Fun: Das Friesisch-Herbe mit der berühmten Spur mehr Hopfen ist nicht nur ein Leuchtturm in Getränkemärkten. Auch in der Gastronomie und auf Events hat das Alkohol- und Zuckerfreie aus dem hohen Norden noch viel, viel Potenzial. Vor allem in den ebenfalls stark nachgefragten, naturtrüben, fruchtig-frischen Mix-Varianten Jever Fun Zitrone und Jever Fun Blutorange.

Wegweisende Pionierleistung

Wegbereitend für die Erfolgsgeschichte war vor mehr als vier Jahrzehnten Clausthaler. Der Pionier mit „echtem Biergeschmack“ brachte das bis dahin unbedeutende Segment erst richtig in Bewegung. In Deutschland ist Clausthaler bis heute die einzige Biermarke, die ausschließlich alkoholfreie Sorten anbietet. Clausthaler Original, Clausthaler Extra Herb, Clausthaler Naturtrüb und Clausthaler Radler Naturtrüb. Für jeden Geschmack das Richtige.

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