Mitarbeitermotivation in Zeiten von Fachkräftemangel

Die Branche hat ein Problem. Wer zu den Glücklichen gehört und über genügend gute Mitarbeiter verfügt, sollte alles daransetzen, diese zu halten. Wie man das anstellt, verraten wir mit diesen realistischen Tipps.

Brooke Cagle

Kaum eine Branche verzeichnet einen derart hohen Fachkräftemangel wie die Gastronomie, abgesehen vielleicht von den Pflegeberufen oder der Berufssparte Hebamme. Die Jobportale platzen vor Gesuchen von Restaurants. Köche haben in manchen Jobbörsen eine größere Auswahl als IT-Spezialisten. Auch gutes Servicepersonal ist Mangelware. Lange und späte Arbeitszeiten plus viel Stress und eine eher moderate Bezahlung sind der Grund, warum sich nicht wirklich um diese Jobs geschlagen wird. Für viele kommen sie auch aus gesundheitlichen Gründen von vornherein nicht infrage.

Zufriedene Mitarbeiter sind unbezahlbar

Wer zu den Glücklichen gehört und genügend gute Mitarbeiter besitzt, sollte also alles daransetzen, diese zu behalten. Und deren Arbeitskraft zu erhalten. Denn: Dass zufriedene, gesunde Mitarbeiter bessere Leistungen erbringen, als unzufriedene gilt für jedes Unternehmen, egal welcher Branche. Motivierte Mitarbeiter arbeiten effektiver, sind weniger krank und ihrem Arbeitgeber verbunden. Sie denken mit und vergraulen keine Gäste durch Unhöflichkeit oder schlechte Laune.

Gute Arbeitsbedingungen sind dabei das Minimum. Doch wer denkt, mit Mindestlohn und vorgeschriebenen Pausen sollten alle glücklich und zufrieden sein, handelt kurzsichtig. Wichtig sind eine respektvolle Unternehmenskultur und ein gutes Arbeitsklima. Wer in seinen Mitarbeitern nur Arbeitsesel oder Humankapital sieht und missachtet, dass an jedem Paar Hände auch noch ein ganzer Mensch hängt, tut weder seinen Angestellten noch seinem Betrieb etwas Gutes.

Unternehmenskultur der Wertschätzung und Anerkennung

Doch was macht eine respektvolle Unternehmenskultur aus? Wenn der Umgang mit den Mitarbeitern von Wertschätzung, gegenseitigem Respekt und Anerkennung geprägt ist. In der Praxis kann sich dies auf vielfältige Weise manifestieren. Zum Beispiel, dass man seinen Mitarbeitern eine kostenlose Mahlzeit vor oder nach ihrer Schicht stellt. Oder die verletzte Aushilfe zum Arzt fährt. Oder der Kellnerin mit krankem Kind ein Taxi spendiert. Wertschätzend und gleichermaßen vorausschauend ist auch, einen großen Pool an Aushilfskräften zu haben, sodass sich Mitarbeiter nicht krank zur Arbeit schleppen oder tagelang telefonieren müssen, um Ersatz zu finden. Generell sollten der Wille und auch die Kapazitäten für einen flexiblen, humanen und individuellen Umgang mit den Mitarbeitern gegeben sein.

Kommunikation und Transparenz

Auch Kommunikation und Transparenz sind Merkmale einer respektvollen Unternehmenskultur. Kommunikation in beide Richtungen wohlgemerkt. Regelmäßiges, direktes Feedback ist wichtig. Genauso wie
Lob und Anerkennung, die großzügig gespendet werden wollen. Und sollten die Dinge im Alltag mal nicht so laufen, wie sie sollen, sollte dies sofort kommuniziert werden und nicht erst Monate später im Mitarbeitergespräch. Auch die Mitarbeiter sollten Feedback geben können, positives wie negatives. Und wissen, dass ihre Meinung gefragt ist und es immer ein offenes Ohr für Ideen oder Verbesserungsvorschläge gibt. Auch der informelle Austausch unter den Mitarbeitern sollte gewünscht sein und nicht unterdrückt werden. Transparenz wird gut gelebt, wenn alle Bescheid wissen. Nicht nur über Regeln und Pflichten, sondern auch über Zahlen und Ziele. Geheimniskrämerei darüber, wie es um den Betrieb steht, zeugt von geringem Vertrauen und führt nur dazu, dass unter der Hand getuschelt wird. Transparenz aber auch für jeden einzelnen Mitarbeiter, der wissen soll, wo er ganz persönlich steht.

Mitarbeiterbindung als wertvolles Pfund

Danken werden die Mitarbeiter diesen wertschätzenden Umgang mit einer starken Bindung zum Betrieb. In Zeiten von hoher Fluktuation und Fachkräftemangel ist Mitarbeiterbindung ein wertvolles Pfund. Die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen sollte also oberste Priorität haben. Um sich mit seinem Unternehmen identifizieren zu können, müssen die Werte des Betriebes eindeutig sein: Jeder sollte wissen, was zum Unternehmen passt und was nicht – und natürlich voll dahinterstehen können.

Praktikables Teambuilding

Ein solches Wir-Gefühl entsteht aber nicht nur durch einen fairen Umgang miteinander und Gestaltungsmöglichkeiten im Betriebsalltag, sondern auch durch den Zusammenhalt der Mitarbeiter untereinander. Die es zu schätzen wissen, wenn auch mal Zeit für einen kleinen Plausch zum gegenseitigen Kennenlernen ist. Oder durch gemeinsame Aktivitäten außerhalb des Restaurants. Teambuilding nennt sich das, wenn dieser persönliche Austausch aktiv gefördert wird. Dazu muss man nicht alle naselang Betriebsausflüge mit Drachenbootfahrten oder Paintballschlachten organisieren, sondern einfach mal eine Runde ausgeben nach Feierabend. Und die Weihnachtsfeier nicht wieder ausfallen lassen. Wer Gewinneinbußen fürchtet, feiert eben erst im Januar – darüber wird sich bestimmt kein Mitarbeiter beschweren.

Win-Win für alle

Von einer wertschätzenden Unternehmenskultur werden alle profitieren. Und sie wird sich herumsprechen. Nicht nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda, sondern auch in Form einer digitalen Reputation. Jobbewertungsportale boomen, eine Vielzahl an Jobsuchenden informiert sich dort vorab über Arbeitsklima und Arbeitsbedingungen potenzieller Arbeitgeber. Aber mit großer Wahrscheinlichkeit müssen Praktizierende einer wertschätzenden Unternehmenskultur gar nicht oft um neue Mitarbeiter buhlen – weil kaum einer der vorhandenen so einen tollen Arbeitgeber aufgeben möchte.

Autor: Kirsten Schwieger

Sie liebt es, in der Küche zu improvisieren, was sich beim Backen allerdings manchmal übel rächt. Die Hamburgerin aus Vorsatz ist ein großer Fan der vegetarischen Küche und von Desserts mit viiiieeel Schokolade.

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