Erfolgsrezept Franchise-Gründung

Ein eigenes Café, ein Coffee-Bike oder lieber ein Pizza- oder Burgerrestaurant gegen Lizenz? Eine Existenzgründung im Franchise-Modell bietet Selbständigkeit zu minimiertem Risiko.

Von bbernard/shutterstock.com

Die Bandbreite gastronomischer Geschäftsmodelle im Franchisesystem ist so umfassend wie eine gut sortierte Speisekarte, denn neben dem Dienstleistungssektor und dem Handel erfreut sich das Franchise-Konzept mit 25 Prozent Marktanteil auch in der Gastronomie großer Beliebtheit. Schließlich bietet die Nutzung eines etablierten Geschäftsmodells inklusive Service- und Dienstleistungen gegen Entgelt gerade in einer hart umgekämpften, risikoreichen Branche wie der Gastronomie Existenzgründern ein gewisses Maß an Sicherheit. Wer also das Rad nicht neu erfinden, sondern sich eine solide Selbstständigkeitim Gastrosektor aufbauen will, sollte dem Konzept Franchising ruhig einmal genauere Betrachtung schenken.

Schnelle Gründung mit minimiertem Risiko

So stellen gastronomische Franchisesysteme eine probate Option für Existenzgründer dar, mit minimiertem Gründungsrisiko schnell in der Selbständigkeit durchzustarten. Insbesondere nach Unabhängigkeit strebende Fachkräfte mit etwas Eigenkapital sind eine wachsende Zielgruppe in diesem Segment. Denn als Franchisenehmer dürfen die Gastro-Gründer gegen eine Gebühr das Konzept, die etablierte Marke sowie die gesamte Corporate Identity eines Franchisesystems für ihr Start-up nutzen. Sämtliche Service-Leistungen und Prozesse wie Einkauf, Buchhaltung oder Speisekartenherstellung können mitbenutzt werden. Auch für die Erstellung eines Marketing- und Vertriebskonzept ist weder Expertise noch Zeitaufwand nötig, da alles bereits vom Franchisegeber erarbeitet wurde. Darüber hinaus unterstützt der Franchisegeber den Gastrobetreiber in spe bei der vorangehenden Businessplan-Erstellung, der Standortberatung (mit einhergehendem Gebietsschutz) und der Immobilienwahl. Zudem haben Franchisenehmer ein Recht auf Aus- und Weiterbildung durch den Franchisegeber.

Nachfolge antreten

Noch weniger Arbeit und Risiko beinhaltet die Übernahme eines bereits etablierten Gastro-Betriebes, welcher beispielsweise aus Altersgründen aufgegeben wird. So kann der Nachfolge-Franchisenehmer seine Entscheidung für einen Standort auf Basis von Echtzahlen noch sicherer kalkulieren. Jedes zweite Franchisesystem im Gesamtmarkt ist länger als zehn Jahre am Markt.

Beratung & Hilfe

Die Gründungszentren der lokalen Industrie- und Handelskammernbieten Gründerwilligen eine Konzept- und Fördermittelberatung. Umfassende Informationen rund um das Thema Franchising bieten beispielsweise die Webseiten des Deutschen Franchiseverbands und das Franchise-Portal. Dort findet sich auch eine Onlinesuche für passende gastronomische Franchisesysteme. Auf den Online-Plattformen Franchisemonitorund Franchise-Direktwerden Gründungswillige diesbezüglich ebenso fündig. 

Kosten & Eigenkapital

Die Nutzung eines etablierten Geschäftsmodells samt Service- und Dienstleistungen hat natürlich ihren Preis. Dieser kann je nach Betriebsart und -größe noch über, aber auch unter den Kosten einer Gastro-Gründung auf eigener Kappe liegen. Neben monatlichen Franchise-Gebühren auf Basis von Umsätzen, Umsatzerlösen oder Gewinnen in Höhe von fünf bis sieben Prozent wird in der Regel eine einmalige Einstiegsgebühr verlangt. Diese Startgebühr kann je nach Franchise-Konzept sehr unterschiedlich ausfallen. Unter den Angeboten aus der Datenbank des Franchiseverbandes finden sich welche mit 1.500 bis zu 35.000 Euro. Damit werden Lizenzen, Nutzungsrechte, Einweisungen und Schulungen finanziert. Manche Franchisegeber verlangen zusätzlich noch Werbegebühren für Marketing-Aktivitäten. Zusammen mit Investitionen in den Auf- und Ausbau des lokalen Geschäfts sowie dem Lebensunterhalt in der Anlaufzeit kommen dabei oftmals stattliche Summen für eine Franchise-Existenzgründung zusammen. Insofern ist Eigenkapital eine relevante Kenngröße gastronomischer Franchisegeschäftsmodelle.

Gründungen mit geringem Kapitalbedarf

Es gibt aber auch Franchisesysteme, die keine oder lediglich eine geringe Einstiegsgebühr verlangen und/oder überschaubare Investitionssummen voraussetzen. Auf dem Franchise-PORTAL lassen sich branchenübergreifend Gründungen mit geringem Kapitalbedarffiltern. Insbesondere mobile oder schlanke Franchisesysteme wie Eis- oder Frozen-Joghurt-Läden fallen in diese Kategorie.

Finanzierungsmöglichkeiten

Dennoch werden Franchise-Existenzgründer im Gastronomie-Bereich in der Regel nicht um eine Kreditaufnahme herumkommen. Die gute Nachricht: Ein Bankdarlehen ist bei einer Franchisegründung oftmals leichter zu bekommen als bei der Gastro-Gründung mit eigener Geschäftsidee, da sich das Geschäftsmodell in der Regel bereits am Markt etablieren und wirtschaftliche Erfolge vorweisen konnte. Dennoch verlangen die Banken Sicherheiten.

Förder- und Bürgschaftsbanken dagegen bieten diverse Förderprogramme, welche kaum Eigenkapital voraussetzen und trotz bestehender Risiken vergeben werden. So bürgen Bürgschaftsbankenfür die fehlenden Sicherheiten bei einer Franchise-Finanzierung mit zu wenig Eigenkapital und übernehmen dabei bis zu 80 Prozent des Kreditausfallrisikos der Hausbank. Auch die landesweiten Förderbanken – und auf Bundesebene die KfW Bankengruppe – vergeben günstige Darlehen zur Franchise-Finanzierung. So ermöglicht der ERP-Gründerkredit der KfW in der Variante „StartGeld“ ein Darlehen in Höhe von bis zu 100.000 Euro. Sowohl die Förderkredite als auch die der Bürgschaftsbanken werden über die Hausbank beantragt.

Eine weitere Geldquelle stellen Mikromezzaninfondsdes Bundes dar. Die Fonds stellen wirtschaftliches Eigenkapital bis zu 50.000 Euro zur Verfügung und erleichtern auf diese Weise den Zugang zu weiterem Fremdkapital für Franchisenehmer. Die Beantragung ist auch ohne Sicherheiten möglich, aber an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Sie läuft über die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft (MBG) des jeweiligen Bundeslandes.

Autor: Kirsten Schwieger

Sie liebt es, in der Küche zu improvisieren, was sich beim Backen allerdings manchmal übel rächt. Die Hamburgerin aus Vorsatz ist ein großer Fan der vegetarischen Küche und von Desserts mit viiiieeel Schokolade.

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