Energie sparen – da geht noch was!
Die paar Sparmaßnahmen machen den Kohl auch nicht fett? Doch! In der Summe bringen so manch bekannte Spartipps sowie weniger bekannte, unaufwändige Veränderungen spürbare Entlastung für die überstrapazierte Kasse.
Hohe Energiepreise machen vielen, ohnehin schon gebeutelten, Gastronomen arg zu schaffen. Klar lassen sich mit Investitionen in moderne Technik signifikante Einsparungen erzielen, doch wer kann sich diese aktuell schon leisten? Glücklicherweise hat der DEHOGA im Rahmen seiner „Energiekampagne Gastgewerbe“ auch Tipps für kleinere Reorganisationen von Routinen sowie Erinnerungen an Sofortmaßnahmen auf Lager, die in der Summe eine spürbare Erleichterung darstellen. Jeder leicht gesparte Euro sollte also mitgenommen werden, anstatt nutzlos zu verpuffen.
Wichtigste Voraussetzung ist, dass Du einen Überblick über deine Energieverbräuche hast. Lies regelmäßig sämtliche Zählerstände ab, idealerweise an einem bestimmten Tag im Monat, und dokumentiere diese. Strommessgeräte oder Tracking-Apps entlarven zudem schnell Energiefresser. Ebenso wichtig ist, dass Du Deine Mitarbeiter mit ins Boot holst und für die Sparmaßnahmen sensibilisierst. Nur wenn alle mitmachen und sich gegenseitig kontrollieren, sind nachhaltige Einsparerfolge realisierbar. Dafür braucht es konkrete Arbeitsanweisungen und eine gute Kommunikation.
Mit diesen Handlungsempfehlungen kannst du deine Strom-, Gas- oder Ölrechnung in kürzester Zeit spürbar senken:
HEIZEN
- Der Löwenanteil des betrieblichen Energieverbrauchs fällt auf die Heizung. Das A und O beim Heizkostensparen ist der Einsatz von elektronischen Thermostaten an sämtlichen Heizkörpern.
Diese Thermostatventile regeln den Heizwasserdurchlauf unter Berücksichtigung der Raumtemperatur und drehen Heizkörper automatisch zu, solange Fenster geöffnet sind. Außerdem lassen sie sich individuell programmieren und ermöglichen dadurch die flexible Steuerung und zeitweilige Temperatursenkung in einzelnen Räumen, beispielsweise über Nacht. Zu einem Preis von ungefähr 20 Euro pro Stück lassen sie sich günstig nachrüsten. Denn: Jedes Grad Raumtemperatur weniger spart circa sechs Prozent Heizkosten! - Auch die regelmäßige Reinigung stark verschmutzter Heizkessel kann eine Energieeinsparung von bis zu 20 Prozent bewirken. Ein weiterer Energiefresser ist Luft in Heizkörpern. Bei gurgelnden Geräuschen solltest du vorsichtig das Entlüftungsventil aufdrehen. Auch die Wartung der Heizanlage in den empfohlenen Intervallen spart pures Geld. So können mangelhaft gedämmte Rohre und Kesselanlagen die Kohle quasi regelrecht verpuffen lassen.
KÜHLEN
- Achte auf die richtige Temperatur deiner Kühlgeräte – nicht alle Lebensmittel müssen bei denselben niedrigen Temperaturen gelagert werden. Pro 1 Grad zu tief eingestellter Kühltemperatur werden rund 4 bis 6 Prozent mehr Energie benötigt. Außerdem sollten Deine Mitarbeiter beachten, nur abgekühlte und zugedeckte Lebensmittel in den Kühlschrank zu stellen. Auch beim Einfrieren müssen die Lebensmittel abgekühlt und richtig verpackt sein, um Reifbildung und damit zusätzlichen Energieverbrauch zu verhindern.
- Die Wärmetauscher auf der Rückseite der Kühlgeräte sollten mindestens zweimal im Jahr entstaubt werden, da Staub isolierend wirkt und den Energieverbrauch um mehr als 5 Prozent erhöhen kann. Auch zugestellte Lüftungsöffnungen verursachen bei Tiefkühlschränken Mehrverbräuche von bis zu 10 Prozent. Poröse oder beschädigte Türdichtungen sowie defekte Türschlösser können durch das Eindringen warmer Luft den Stromverbrauch ebenfalls erhöhen – um bis zu 40 Prozent!
KOCHEN
- Oberstes Gebot in der Küche: Herd erst einschalten, wenn Töpfe, Kessel oder Pfannen auf der Platte stehen, Vorheizen nur in Ausnahmefällen. Außerdem wichtig: die Heizleistung rechtzeitig zurück regeln sowie den energieintensiven Stand-by-Betrieb vermeiden. Achte auch auf intaktes und passendes Kochgeschirr. Mit passenden Deckeln kann die Heizleistung um bis zu 25 Prozent reduziert werden. Durch unebenes Kochgeschirr verlängern sich Kochzeiten und der Energieverbrauch steigt. Außerdem sollte das Kochgeschirr genau auf die jeweilige Plattengröße passen.
- Zum Kochen besser warmes anstatt kaltes Wasser nehmen und auch nur so wenig wie nötig. Kleinere Mengen lassen sich gut im Wasserkocher vorglühen – im Vergleich mit der Gusskochplatte spart dies etwa die Hälfte an Energie. Die energieeffizienteste Zubereitungsmethode ist das Dampfgaren, idealerweise möglichst knapp unterhalb des Siedepunkts. Und: Eingefrorenes sollte rechtzeitig aufgetaut werden, allerdings nicht im Backofen.
SPÜLEN
- Vorhandene Sparprogramme an Spülmaschinen sollten regelmäßig genutzt werden, hier sind bis zu 30 Prozent Energieeinsparung drin. Selbstredend ist die optimale Auslastung der Geräte mit vollen Spülkörben sowie manuelles Vorspülen beziehungsweise Einweichen von Geschirr und Besteck. Außerdem lohnt sich zu prüfen, ob die Spülmaschine an die Warmwasserversorgung angeschlossen werden kann. Auch hier ist der Standy-by-Betrieb ein No Go. Überdies sollten Spülgeräte nicht parallel zu Waschmaschine oder Trockner laufen, um Verbrauchsspitzenlasten und damit höhere Energiepreise zu vermeiden.
LÜFTEN
- Bei manuellem Lüften ist Stoßlüftung das Gebot der Stunde, bitte keine dauerhaft gekippten Fenster. Für mechanische Lüftungsanlagen lohnt sich eine Zeitschaltuhr, welche die Belüftung auf Nutzungszeiten eingrenzen kann. Eine Reduktion der Luftzufuhr um 20 Prozent kann die Ventilatorleistung zusätzlich halbieren. Bei laufender Klimaanlage sollten Fenster und Türen besser geschlossen sein.
LICHT
- Die Sternstunde der LED-Beleuchtung: Der DEHOGA hat ausgerechnet, dass 100 11-Watt-LED-Lampen anstelle von derselben Anzahl 60 Watt-Glühbirnen in acht Jahren eine Energiekosteneinsparung von über 5.000 Euro erzielen können! Automatisierte Beleuchtungssysteme besitzen zusätzliches Einsparpotenzial. So optimieren tageslichtgesteuerte Lampen die Beleuchtungszeiten während Dämmerungsschalter die Lichtstärke angemessen reduzieren können. In Toilettenbereichen, Kühlräumen und Abstellkammern machen Bewegungsmelder Sinn.
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