Tourismusbranche: Online-Portale immer beliebter

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Deutlich mehr Buchungen über die großen Online-Portale

Das Statistische Bundesamt hat mitgeteilt, dass Buchungen über große Online-Portale im letzten Jahr immer beliebter wurden: es gab 22,6 Prozent mehr Reservierungen als im Jahr davor. Demnach wurden 60,4 Millionen Übernachtungen in Deutschland über die vier großen Portale AirBnB, Booking.com, TripAdvisor und Expedia gebucht. Damit übertraf der Wert von 2024 sogar deutlich die Zahlen aus dem Jahr 2019 vor der Pandemie, als 37,2 Millionen Übernachtungen von in- und ausländischen Gästen in Deutschland über diese Plattformen gebucht wurden. Der Anstieg beträgt 62,3 Prozent.

Rund 95 Prozent der auf den Plattformen gebuchten Unterkünfte sind Beherbergungsbetriebe mit weniger als zehn Betten. Oft stehen private Vermieter dahinter, die ihre Unterkünfte im Nebenerwerb anbieten.

Im Vergleich zu 2023 stieg die Zahl von Buchungen inländischer Gäste um 23,6 Prozent auf 42,1 Millionen und die Buchungen ausländischer Gäste um 20,3 Prozent auf 18,4 Millionen. Die meisten Übernachtungen über die vier genannten Online-Portale wurden in Bayern gebucht – 9,2 Millionen, was einem Anteil von 15,2 Prozent entspricht. Es folgen Baden-Württemberg mit 7,2 Millionen, Nordrhein-Westfalen mit 7,1 Millionen und Niedersachsen mit 6,8 Millionen Übernachtungen.

Spannend ist, dass die amtliche Tourismusstatistik nur Beherbergungsbetriebe ab zehn Betten erfasst. Die Zahlen der Plattformen, die nun auch Unterkünfte von privaten Vermietern und kleineren Betrieben erfassen, gewähren Einblicke in einen Bereich, der bisher kaum abgebildet wurde. Die in der amtlichen Tourismusstatistik insgesamt erfassten Übernachtungszahlen liegen bei 496,0 Millionen im Jahr 2024. Die Plattformdaten 60,4 Millionen stellen laut dem Statistischen Bundesamt eine Ergänzung von rund 12 % dar.

Die meisten ausländischen Gäste kamen mit 2,6 Millionen Übernachtungen aus den Niederlanden. Auf Platz 2 folgte mit 1,8 Millionen Übernachtungen Polen, gefolgt von den USA mit 1,4 Millionen auf Platz 3. Die Top-5-Herkunftsländer im Jahr 2024 wurden von Frankreich mit 1,3 Millionen Übernachtungen und der Schweiz mit 1,0 Millionen ergänzt.

Übernachtungssteuer in Kassel geplant

Übernachtungssteuer in Kassel geplant
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Kassel führt, wie schon rund 50 weitere Städte und Kommunen in Deutschland, ab 1. Juli 2025 eine Bettensteuer ein. Vorgesehen sind fünf Prozent des Netto-Übernachtungspreises, die Hotels, Pensionen sowie Ferienwohnungen, auch AirBnB-Wohnungen, entrichten müssen. Ausgenommen sind Übernachtungen in Jugendherbergen sowie Klassenfahrten und Gruppenreisen mit Kindern und Jugendlichen. Vom SPD-Stadtverordneten Wolfgang Decker wird kritisiert, dass es sich um eine so genannte örtliche Aufwandssteuer handelt, die nicht ausschließlich für touristische Ausgaben verwendet werden muss. Die Hoteliers und der DEHOGA hatten sich gegen die Steuer ausgesprochen. Derzeit werden Unterschriften für ein Bürgerbegehren gesammelt.

Auch Oliver Kasties vom Dehoga Hessen äußert sich gegenüber Sat.1: „Wir wären aus der Hotelleriebranche für eine Tourismusabgabe gewesen, die ja zweckgebunden eingesetzt werden muss. Eine Steuer hingegen kann vielseitig eingesetzt werden seitens der Stadt. Und da haben die Hotels berechtigterweise die Vermutung, dass das in Haushaltslöchern verschwindet.“

Die Gebühr wird deutschlandweit unterschiedlich gehandhabt: in Berlin beträgt sie beispielsweise 7,5 Prozent, in Leipzig wird pauschal 5€ pro Gast und Übernachtung fällig und in Hamburg gibt es ein Staffelmodell je nach Übernachtungspreis.

Die Städte versprechen sich von der Bettensteuer hohe Einnahmen. Kassel plant etwa mit jährlichen Erträgen von drei Millionen Euro, in Offenbach, die ebenfalls über die Einführung der Abgabe nachdenken, sollen es 1,3 Millionen Euro werden. Aufgrund des Mehraufwandes und der Tatsache, dass die Hoteliers selbst nichts von den Einnahmen haben, haben Hoteliers in Bremen, Bremerhaven, Hamburg und Freiburg schon vor einiger Zeit gegen die Bettensteuer beim Bundesverfassungsgericht geklagt, sind jedoch gescheitert. Die örtlichen Abgaben seien mit dem Grundgesetz vereinbar, so hieß es im Mai 2022 aus Karlsruhe. Vom Dehoga hieß es schon im Januar 2024: „Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) lehnt Bettensteuern, Kultur- und Tourismusförderabgaben oder wie auch immer die Abgaben bezeichnet werden, aus ordnungspolitischen, steuersystematischen und rechtlichen Gründen ab.“

Digitale Treueprogramme

Digitale Treueprogramme
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Einer Umfrage des Kassensystem- und Bezahlplattformanbieters Lightspeed zufolge wünschen sich Gäste mehr digitale Treueprogramme für die Gastronomie. Die Studie wurde vom Meinungsforschungsinstitut YouGov durchgeführt und ergab, dass mehr als die Hälfte der befragten Gäste (53 Prozent) digitale Treueprogramme nutzen oder nutzen würden, um für ihre Restaurantbesuche belohnt zu werden. Insgesamt wurden im Zeitraum 9. bis 11. September 2024 1056 Personen befragt, die in den letzten sechs Monaten ein Restaurant besucht hatten.

Eine digitale Stempelkarte dient als Möglichkeit, treue Kunden zu belohnen und darüber hinaus Einblicke ins Gästeverhalten zu erlangen.  Dragan Grimm, Sales Manager bei Lightspeed, gibt Tipps, wie Gastronomen solche Programme für Kundenbindung, Upsellig und einen effizienten Betrieb einsetzen können.

Im Sommer, wenn gastronomische Angebote vermehrt in Anspruch genommen werden, können Punkteprogramme dafür genutzt werden, den neuen oder gelegentlichen Kunden einen Anreiz zu geben, den Besuch zu wiederholen. Über ein Programm können Gastronomen außerdem flexibel auf Gästewünsche oder Angebote reagieren, beispielsweise bei schlechtem Wetter ein Angebot für ein Heißgetränk einstellen. Durch die Daten, die mithilfe der digitalen Tools gesammelt werden, lassen sich wertvolle Einblicke gewinnen: welche Produkte sind beliebt? Wann kommen die meisten Gäste? Dank einer Auswertung können die Betreiber besser planen und Marketingmaßnahmen ergreifen. Ein digitales Treueprogramm kann mehr sein als nur eine Rabattaktion, erklärt der Sales Manager. Durch Gamification-Ansätze mit Challenges oder Levels wird Aufmerksamkeit für Aktionen und andere Events geschaffen.

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Lena Häfermann

Freie Texterin und Autorin, schreibt gern über die schönen Dinge im Leben, Inhaberin von Zauber Worte www.zauber-worte.de und Lokale Momente www.lokale-momente.de

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