Konsum in Deutschland erholt sich langsam
Die News der Kalenderwoche 19: Konsumklima bessert sich – Förderprogramm „Tourismusland Bayern – barrierefreie Gastlichkeit“ bisher wenig genutzt – Starbucks Store aus dem 3D Drucker

Konsumklima bessert sich
Das Konsumklima in Deutschland erholt sich weiter, bleibt aber insgesamt auf einem niedrigen Niveau. Das zeigen die Ergebnisse der Studie „GfK Konsumklima“ der Gesellschaft für Konsumforschung. Die Studie wird seit Oktober 2023 herausgegeben. Der Befragungszeitraum für die aktuellen Analysen war der 3. bis 14. April 2025. Die Ergebnisse basieren auf rund 2.000 Verbraucherinterviews. Im April sind die Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung angestiegen. Die Sparneigung hingegen zurückgegangen.
„Die Neuausrichtung der Handelspolitik der US-Administration, die mit der Ankündigung von starken Zollerhöhungen kurz vor Beginn der Befragungen Anfang April begann, hat offenbar bislang die Stimmung der Verbraucher in Deutschland noch nicht nachhaltig beeinträchtigt. Vermutlich werden etwaige negative Effekte durch den Abschluss der Koalitionsverhandlungen und der Aussicht auf eine baldige vollhandlungsfähige Regierung kompensiert“, so Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM – Nürnberg Institut für Marktentscheidungen e.V., Gründer der GfK. „Offenbar ist es für die deutschen Verbraucher bislang wichtiger, dass es nun zügig zu einer Regierungsbildung kommen kann. Damit verliert ein zentraler Auslöser der bisherigen Verunsicherung an Bedeutung – und entsprechend ist auch die Sparneigung zurückgegangen. Denn aus tiefergehenden Analysen wissen wir, dass Verunsicherung ein wesentlicher Grund für die hohe Sparneigung ist. Ob sich der Rückgang der Sparneigung in den kommenden Monaten fortsetzen wird, bleibt jedoch abzuwarten und hängt sicherlich auch davon ab, wie sich der Handelskonflikt zwischen den USA und dem Rest der Welt weiterentwickelt.“
Auch das Geschäftsklima hat sich im April laut ifo gebessert. Insbesondere im Gastgewerbe hellte sich die Stimmung auf. Die Erwartungen an die kommende Zeit betrachten die Unternehmen hingegen leicht skeptisch. „Immer mehr Unternehmen tappen derzeit im Dunkeln, wenn es um ihre eigene Zukunft geht“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. „Haupttreiber ist der sich zuspitzende Zollkonflikt mit den USA.“ Für die Unternehmen reichten die positiven Impulse auf den gelungenen Koalitionsverhandlungen offenbar nicht aus, um das zu kompensieren.
Förderprogramm „Tourismusland Bayern – barrierefreie Gastlichkeit“ bisher wenig genutzt

Der Freistaat Bayern unterstützt mit dem Sonderprogramm „Tourismusland Bayern – barrierefreie Gastlichkeit“ kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Hotellerie und Gastronomie bei nachhaltigen Investitionsmaßnahmen in die Barrierefreiheit. Ziel ist es, den familienorientierten und barrierefreien Tourismus in Bayern zu stärken. Gefördert werden Investitionen, die der Barrierefreiheit dienen – zum Beispiel stufenlose Zugänge zum Gebäude beziehungsweise zu den Räumlichkeiten, behindertengerechte Bäder; Maßnahmen für Menschen mit Hörbehinderung, wie den Einsatz optischer Signale und induktiver Höranlagen; Maßnahmen für Menschen mit Sehbehinderung, wie Leitsysteme mit Bodenindikatoren und Informationen in Braille- oder Prismenschrift sowie Maßnahmen für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung, wie zum Beispiel Informationen über Piktogramme oder Bilder.
Die Höhe der Mindestinvestition beträgt 30.000 Euro. Gefördert werden bis zu 20 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten für kleine Unternehmen und bis zu 10 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten für mittlere Unternehmen. Laut DEHOGA ist das einer der Punkte, weshalb das Programm bisher wenig in Anspruch genommen wurde. In Zeiten von Corona, steigenden Steuern und Energiepreisen sowie höheren Kosten für Personal hatten die Betriebe oft andere Sorgen als Investitionen zu tätigen. Die Mindestsumme sei dabei schlicht schwer zu stemmen gewesen. Bisher wurden von dem Investitionsprogramm, das seit 2014 läuft, nur etwa 700.000 Euro abgerufen. Für Orte, an denen Speisen und Getränke angeboten werden, gilt in Deutschland das Gaststättengesetz. Im Gesetz sind Richtlinien für die Barrierefreiheit festgehalten, die von den Gastronomen und Hoteliers umgesetzt werden müssen. So müssen Menschen mit Behinderung die Räume ohne Einschränkung nutzen können, also den Gastraum, Flure und den Außenbereich. Außerdem gilt eine behindertengerechte Toilette als Standard. Das Gesetz regelt besonders die Maßnahmen für neue Gebäude. Aber auch beim Umbau von alten Gaststätten, muss die Barrierefreiheit als Zielvereinbarung beachtet werden. Mit der Zielvereinbarung für Barrierefreiheit können Gastronomen anhand von Checklisten die Standards im eigenen Betrieb überprüfen.
Starbucks Store aus dem 3D Drucker

In Brownsville in Texas hat der erste 3D-gedruckte Store der amerikanischen Kaffeehauskette Starbucks eröffnet. Die Bauleitung wurde von dem deutschen Unternehmen Peri 3D Construction übernommen. Es handelt sich um einen Drive-Through-Store mit etwa 130 Quadratmetern. Damit ist die 3D-Filiale etwas kleiner als andere Filialen der Kette. Für den Bau druckte ein Roboter Schicht für Schicht eine zementähnliche Mischung, die für das typische Rippenmuster aus dem 3D-Drucker sorgte. Nach dem Druck mussten aber doch noch Bauarbeiter ans Werk: sie montierten Fester, eine Veranda und andere Elemente. Der Bau startete Ende Dezember und die Filiale wurde am 28. April eröffnet. Die eigentliche „Bauzeit“ für die Grundstruktur soll dabei nur bei etwa 6 Stunden gelegen haben. Die Reaktionen darauf sind gemischt: einige finden den Bau schlicht, simpel und innovativ, andere bemängeln die Optik und finden die Filiale hässlich.
In den USA gibt es einen Trend für 3D-Druck im Baugeschäft. Projekte sollen so zwei- bis dreimal schneller und rund 30 Prozent günstiger realisiert werden können. Schon ein Anbau für einen Walmart-Store, eine Kaserne für die US-Marine sowie sogar eine ganze Siedlung mit 100 Häuern wurde auf diese Weise gebaut. Peri 3D Construction nutzt den COBOD BOD2 3D-Baudrucker mit Beton als Druckmaterial und hat schon zahlreiche Projekte umgesetzt. Darunter u.a. Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser, Europas größtes 3D-gedrucktes Gebäude in Heidelberg und einen Wohnkomplex in Frankreich.
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Lena Häfermann
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