Festbier – ein Prosit auf das Leben

Deutsche Bierbraukunst ist weltberühmt und für bierselige Feierlichkeiten gibt es hierzulande immer einen Anlass. Und natürlich auch das passende Festbier. Dabei ist das vollmundige, süffige Bier aus ganz pragmatischen Gründen entstanden. Welche das sind, was Festbier von anderen Bieren unterscheidet und wo am meisten davon getrunken wird.

Photo by Getty Images Signature via canva.com

Der Countdown läuft: Am 20. September um zwölf Uhr wird im Schottenhamel-Zelt auf der Theresienwiese das 190. Münchner Oktoberfest eröffnet. Oberbürgermeister Dieter Reiter schafft den live im TV übertragenen Anstich in der Regel mit zwei Schlägen. Bis zum 5. Oktober können die Besucher dann in den Genuss des berühmten Oktoberfestbieres kommen. Bevor die Paulaner Brauerei Mitte der 1970er Jahre das süffig-malzige Oktoberfestbier einführte, betranken sich die Festbesucher übrigens mit einer helleren Variante des Märzenbiers. Davor – wir reden von einer Zeit, in der es noch keine Kühlhäuser gab – war das schwere Märzen gut 60 Jahre lang das Festbier in München. Der Name kommt daher, dass Bier wegen fehlender Kühlmöglichkeiten seinerzeit nur bis März gebraut werden konnte. Um es haltbarer zu machen, wurde das Bier stärker eingebraut. Zur Feier des neues Braujahres im Oktober wurde das Oktoberfest begangen, auf dem das restliche Märzenbier als Festbier unter die Leute gebracht wurde.

GOLDEN UND VOLLMUNDIG

Da es etwas stärker eingebraut ist, hat Festbier einen höheren Alkohol- und Stammwürzegehalt. Geschmacklich besticht das vollmundige, süffige Bier mit leicht süßlichen, malzigen und getreidigen Noten und einer dezenten Hopfenbittere. Heute sind Festbiere eine eigenständige Biersorte, die bestimmten Kriterien unterliegen: So sollte der Alkoholgehalt zwischen 5 und 6 Volumenprozent, der Stammwürzegehalt zwischen 13 und 15 Prozent und die Bitterkeit zwischen 18 und 28 Bittereinheiten liegen. Festbier wird bei einer relativ niedrigeren Temperatur gegärt. Das goldfarbene Bier ist dem Lagerbier aufgrund von Farbe und niedriger Gärung sehr ähnlich.

HOCHSAISON ZUM SPÄTSOMMER

Deutsche Brauer sind stolz auf die Tradition der jeweiligen Volksfeste und brauen besondere Festbiere ein. Trotz der regionalen Verfeinerungen hat sich an der spätsommerlichen Hochsaison des Festbiers nicht viel geändert. Ist ja auch logisch, dass das relativ schwere Bier nicht die optimale Wahl für schwülheiße Sommerabende ist. Mit dem sich verabschiedenden Sommer aber fällt der Startschuss unter hiesigen Gastronomen für die Bestellung von Festbier. Laut der führenden Bestellplattform für die Gastronomie, Gastivo, fällt das Gros der jährlichen Bestellmenge (fast 36%) auf den September, während es im Oktober nur noch 19% sind. Fun fact: Im Jahr 1872 wurde das Oktoberfest auf den September vorgezogen, um das bessere Wetter des Altweibersommers mitzunehmen.

DEUTSCHLANDWEITE BESTELLUNGEN

Wer jedoch denkt, Festbier wird nur im Süden Deutschlands getrunken irrt: Die gesamte Republik ist in der Gastivo-Lieferdatei vertreten. Wobei Hamburg und Bremen noch einen anderen Geheimtipp für bierselige Zusammenkünfte haben müssen – sonst ließen sich die eher geringen Festbier-Bestellmengen nicht erklären. Dafür sind Gastronomen in Berlin, Brandenburg und Niedersachsen überaus fleißige Festbierbesteller. Und auch frühe Vögel. So scheint man in Nord- beziehungsweise Mitteldeutschland fast ein wenig Angst vor dem feierwütigen Süden zu haben – jedenfalls werden die Festbierbestände dort laut Gastivo bereits im September ordentlich aufgefüllt. In Baden-Württemberg dagegen ist man entspannter und klickt erst im Oktober vermehrt auf den Bestellbutton. Nice to know: Der Anteil alkoholfreier Lager-Biere ist laut Gastivo mit 3,1% gering. Alkoholfreie Festbier-Versionen gibt es logischerweise nicht. Wo kämen wir denn da hin?!

CLEVER INVESTIEREN

Festbier passt übrigens perfekt zu Oktoberfestgerichten wie Brezn, Weißwurst oder Schweinsbraten. Die muss man sich auf den Wiesn allerdings erst einmal leisten können. So berichtet die Bildzeitung von einer Preis-Explosion – ein Steak soll dort dieses Jahr angeblich stolze 229 Euro kosten. Für diese Summe bekommen Gastivo-Kunden übrigens gut 2 50l-Fässer feinstes Festbier. O’zapft is!

Bild von Kirsten Schwieger

Kirsten Schwieger

Sie liebt es, in der Küche zu improvisieren, was sich beim Backen allerdings manchmal übel rächt. Die Hamburgerin aus Vorsatz ist ein großer Fan der vegetarischen Küche und von Desserts mit viiiieeel Schokolade.

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