Austausch auf Augenhöhe
Die News der Kalenderwoche 24: Treffen der deutschsprachigen Dehoga in Südtirol – 26. Tourismusgipfel in Berlin – Lightspeed-Auswertung: mehr Gäste im Sommer, aber mit kleineren Bons

Treffen der deutschsprachigen Dehoga in Südtirol
Am 26. Mai fand in Marling in Südtirol das jährliche Treffen der deutschsprachigen Dehoga-Verbände statt. Es waren Vertreter aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein und Südtirol dabei. Fokusthemen der Versammlung waren in erster Linie strukturelle Herausforderungen wie der Arbeitskräftemangel, die Beschäftigung von Nicht-EU-Bürger, mangelnder Wohnraum in touristischen Destinationen und der Bürokratieabbau.
Die angespannte Arbeitsmarktsituation macht es nach einhelliger Meinung erforderlich, auf Kräfte aus dem EU-Ausland zurückzugreifen. Das Personalangebot vor Ort ist zu begrenzt. Um Nicht-EU-Bürger zu rekrutieren, braucht es aber klare Rahmenbedingungen und Planungssicherheit für Arbeitgeber und Arbeitnehmende.
Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Einheimische und Mitarbeitende stellt insbesondere in Bergregionen eine große Herausforderung dar. Grund dafür sind der Anstieg von Ein-Personen-Haushalten und der massive Anstieg von Kurzzeitvermietungen von Privatwohnungen, heißt es. Die Vertreter der Länder fordern hier ebenfalls klare Regeln, um die Vermietung von privaten Räumen einzudämmen. Darüber hinaus wurde über Modelle diskutiert, wie Mitarbeitende untergebracht werden können, um den Druck auf den Wohnungsmarkt zu reduzieren.
Der Wunsch nach Bürokratieabbau in der Branche ist nach wie vor groß. Dafür wollen die Teilnehmenden des Dehoga-Treffens daran arbeiten, Bürokratiehürden ausfindig zu machen und konkrete Erleichterungen vorzuschlagen. Eine Option ist die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen. Wichtig ist vor allem, keine neuen Hindernisse aufkommen zu lassen. Dabei war insbesondere die Rede von neuen Verpackungsregeln und der geplanten Reform der EU-Pauschalreiserichtlinie.
Trotz unterschiedlicher nationaler Rahmenbedingungen war man sich bezüglich der wesentlichen Herausforderungen einig. Ziel der Veranstaltung war und ist es, der Politik gegenüber gebündelt aufzutreten. Das kommende Treffen wurde für Juni 2026 in Österreich vereinbart.
26. Tourismusgipfel in Berlin

Im Berliner Hotel Adlon trafen sich am 2. Juni rund 350 Teilnehmende aus Tourismuswirtschaft, Politik und Medien zum 26. Tourismusgipfel. Die Veranstaltung lief unter dem Motto „Tourismus 2025 – Politischer Aufbruch, globale Krisen und neue Wege“. Die Organisatoren wollten gemeinsam mit den Teilnehmern erörtern, was die Tourismuswirtschaft 99 Tage nach der Bundestagswahl und rund einen Monat nach der Regierungsbildung von der neuen Bundesregierung und vom neuen Parlament erwartet.
„Unser Tourismusgipfel findet in unruhigen Zeiten und in einer bewegten Welt statt. Die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen in Deutschland und der Welt sind groß. Gerade jetzt gilt: Die aktuelle Regierung muss ein Erfolgsmodell werden! Wir als Tourismuswirtschaft stehen als Partner zur Umsetzung bereit“, erklärt Sören Hartmann, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft.
Diverse Maßnahmen aus dem Koalitionsvertrag werden von der Branche ausdrücklich begrüßt, etwa die Rückkehr zum reduzierten Mehrwertsteuersatz auf Speisen in der Gastronomie, Gebührensenkungen im Luftverkehr, ein umfassender Bürokratieabbau und die Ermöglichung von Wochenarbeitszeit. Wichtig ist nun eine zügige Umsetzung der Pläne. Das Sofortprogramm, das der Koalitionsausschuss beschlossen hat und mit dem die Regierung erste Maßnahmen noch vor den Sommerferien auf den Weg bringen will, ist ein gutes Zeichen. Mehr Stabilität, weniger Streit und mehr zielgerichtetes Handeln sind nun entscheidend für wirtschaftlichen Wachstum. Eine Politik, die verbindet und Kompromisse feiert.
Dehoga-Präsident Guido Zöllick war einer der Redner beim Tourismusgipfel. Gemeinsam mit Stakeholdern aus Politik und Tourismuswirtschaft sprach er über „Politischer Aufbruch, neue Wege: Was bringt die neue Legislatur?“. Er betonte auf dem Podium: „Die Unternehmen brauchen das Vertrauen der Politik und diese muss verlässlich agieren. Der Koalitionsvertrag ist dafür eine gute Arbeitsgrundlage. Jetzt müssen Worten Taten folgen.“
Lightspeed-Auswertung: mehr Gäste im Sommer, aber mit kleineren Bons

In einer aktuellen Auswertung hat der Kassensystem- und Bezahllösungsanbieter Lightspeed herausgefunden, dass im Sommer zwar mehr Gäste in die Gastronomie strömen, sie aber pro Bon einen geringeren Umsatz machen als im Winter. Dafür wurden über 1.600 Gastronomiebetriebe in Deutschland im Zeitraum von April 2024 bis März 2025 betrachtet und die Transaktionen analysiert. Die Daten wurden selbstverständlich anonymisiert.
Demnach steigt die Zahl der Bestellungen in den warmen Monaten zwar um 12 Prozent an, aber der Umsatz wächst mit einem Plus von 4 Prozent nicht im gleichen Maße mit. Der durchschnittliche Bonwert ist damit im Sommer geringer als im Winter. Es kommen zwar viele Gäste, aber mit kleineren Bestellungen.
Das Konsumverhalten zeigt, dass Gäste im Sommer häufiger allein oder in kleinen Gruppen kommen, sie essen eher Snacks oder ein Eis auf die Hand oder nehmen für einen spontanen Kaffee oder ein kühles Getränk Platz. Die Verweildauer ist wahrscheinlich kürzer als im Winter.
Für Gastronomen bietet dieses Wissen die Chance, gezielte Maßnahmen zur Steigerung des Umsatzes zu ergreifen. Das betrifft zum Beispiel die Verweildauer: wer Gäste durch eine besondere Atmosphäre und aufmerksamem Service dazu verleiten kann, länger zu bleiben, kann so den Umsatz erhöhen. Zudem kann gut geschultes Personal durch unaufdringliches Upselling Empfehlungen aussprechen. Außerdem kann es sich lohnen, einen Blick auf das Sortiment und die Kalkulation zu werfen, wenn bekannt ist, dass kleinere Bestellungen gerade gefragt sind.
„Der Sommer ist eine echte Chance für die Gastronomie – wenn man weiß, wie man ihn spielt“, erklärt Sinahn Fabian Sehk, Regional Senior Director, DACH Hospitality bei Lightspeed. „Wer seine Abläufe im Griff hat, kann aus kleinen Bons große Erfolge erzielen. Entscheidend ist, wie man mit dem höheren Gästeaufkommen umgeht.“
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Lena Häfermann
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