Systemgastronomie trifft Bayern-Politik
Die News der Kalenderwoche 40: Traditioneller BdS-Mittagsempfang in München – 190. Wiesn eröffnet – Koch-Roboter aus Hamburg

Am Abend vor dem Oktoberfest-Anstich fand im Münchner Künstlerhaus der Mittagsempfang des Bundesverbands der Systemgastronomie (BdS) statt. Rund 180 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und Medien waren dabei.
„Dieser Empfang ist für uns nicht nur eine schöne Tradition – er ist auch ein sichtbares Zeichen dafür, wie eng die Systemgastronomie mit Bayern verbunden ist: mit seiner Wirtschaft, seiner Politik und seinen Menschen“, sagte Hauptgeschäftsführer Markus Suchert zur Begrüßung.
Der Präsident des Bundesverbands, Matthias Kutzer, sprach sich in seiner Rede unter anderem gegen die Ausweitung der Tierhaltungskennzeichung bei Außerhausverpflegung und die kommunalen Verpackungssteuern aus und kritisierte Städte, in denen die Abgaben bereits etabliert sind.
In seinem Grußwort betonte Michael Schrodi, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Finanzen, wie relevant Steuer- und Investitionsanreize für den Wirtschaftsstandort sind. So gehört die Reduzierung der Umsatzsteuer zu den gezielten Instrumenten der Regierungskoalition, um das hiesige Wachstumspotenzial zu stärken.
Auch Staatsminister Dr. Florian Hermann plädiert für Maßnahmen wie die dauerhafte Umsatzsteuersenkung, Bürokratieabbau und flexiblere Arbeitszeiten. „Bayern ist Vorreiter beim Bürokratieabbau und hat ein Verbot kommunaler Verpackungssteuern auf den Weg gebracht“, erklärte er.
Beim Empfang wurde auch der Preis der Deutschen Systemgastronomie verliehen. Der erste Platz ging an Pommes Freunde, die mit ihrem Unternehmen beweisen, wie frisch, nachhaltig und innovativ ein Imbiss sein kann. Pommes Freunde überzeugte die Jury mit ihrem Konzept, das Fast Food neu definiert. Nominiert waren außerdem Bona’me, ein Familienunternehmen, das für orientalische Küche steht, und Mmaaah Korean BBQ mit koreanischem Street Food. Der Innovationspreis, der zum ersten Mal verliehen wurde, ging an das Food-Tech-Startup Lanch.

Vom 20. September bis 5. Oktober findet auf der Theresienwiese in München das 190. Oktoberfest statt. Sommerliche 30 Grad waren es beim Anstich in diesem Jahr. Das größte Volksfest der Welt zieht jedes Jahr Millionen Besucherinnen und Besucher an – der Rekord liegt bei über sieben Millionen. Am ersten Oktoberfestwochenende sollen schon knapp eine halbe Million Besucher den Weg zu den Wiesn gefunden haben.
Das erste Oktoberfest fand 1810 anlässlich der Hochzeit von Kronprinz Ludwig von Bayern und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen statt. Zur Feier wurde damals ein großes Pferderennen auf der Theresienwiese veranstaltet, das so beliebt war, dass es im darauffolgenden Jahr wiederholt wurde und damit eine Tradition etabliert wurde, die bis heute anhält.
Der Bierpreis liegt in diesem Jahr zwischen 14,50 Euro und 15,80 Euro. Für Wasser gibt man ebenfalls bis zu 15,33 Euro aus, heißt es im Oktoberfest-Blog. Am günstigsten ist es wie gewohnt im Augustinerzelt. Auch die Speisen haben sich im Bereich von 4 bis 5 Prozent verteuert: eine Leberkassemmel ist zum Beispiel für 9,50 Euro zu haben, für Schweinsbraten muss man 38,50 Euro hinblättern.
Zu den Wiesn-Neuheiten gehören in diesem Jahr ein Musikwettbewerb zur Förderung bayerischer Musik und vier neue Fahrgeschäfte: die Berg- und Talbahn Happy Sailor, das Hochkinderkarussell Montgolfière, der Aussichtsturm Sky Lift und die Geisterhöhle, eine Geisterbahn aus dem Jahr 1965.
Bargeld war bisher der gängige Weg, um beim Oktoberfest zu bezahlen. Nach und nach gibt es nun auch viele Betreiber, die Kartenzahlung akzeptieren: 160 Betriebe sind es im Jahr 2025. Kritisch wird das vor allem für das Trinkgeld gesehen, da Studien gezeigt haben, dass mit Kartenzahlung eher weniger Trinkgeld gegeben wird.
Für Erstaunen hat im Vorfeld die Entscheidung gesorgt, dass das Herzkasperlzelt von Betreiber Beppi Bachmaier mit seinem Konzept erneut nicht genügend Punkte erhalten hat, um beim Oktoberfest dabei zu sein. Er verkündete aber, er wird es im kommenden Jahr wieder probieren. Zahlreiche Unterstützer und Fans hat er; es gab sogar eine Petition.
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Lena Häfermann
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