

Gastivo startet auf food@service – was hinter der Plattform steckt.
Transgourmet und Gastivo bündeln ihre Kräfte: Seit September ist Gastivo Teil von food@service, dem digitalen Werkzeugkasten für die Gastronomie – doch was genau steckt eigentlich dahinter? Wir haben mit Stefanie Boeck, Nationale Leitung Konzept und Digital Foodservice bei Transgourmet Deutschland, gesprochen, um zu erfahren, wie das Portal Gastronomen konkret unterstützt.
Vom Branchen-Engagement zur digitalen Mission
Wie bist Du zur Transgourmet gekommen und was hat Dich motiviert, digitale Lösungsangebote für Gastronomen zu gestalten?
Mein Weg zur Transgourmet ist eine echte Social Media Story: Bis 2023 war ich Geschäftsführerin bei einem Unternehmen für umfassende Softwarelösungen in der Gastronomie. Meine letzte offizielle Aktion in dieser Rolle war eine Unterstützungskampagne für den Erhalt der 7%. Unter dem Motto „Statements und Gesichter für 7%“ hatte ich Branchen-Bekanntheiten um Zitate gebeten und am Ende auch über 50 davon veröffentlicht. Die Aktion hat es bis ins Fernsehen und in die Zeitung geschafft. So wurde ein späterer Kollege von Transgourmet auf mich aufmerksam. Ein paar Tage später klingelte mein Telefon und Kathrin Willhardt war dran. Was soll ich sagen, die Chemie hat sofort gestimmt.



„Profitabilität, Personal, Wissen – die größten Herausforderungen“
Welche wesentlichen Herausforderungen siehst Du aktuell für die Gastronomie?
Die größten Herausforderungen in der Gastronomie sehe ich in Profitabilitätsproblemen und im Personal- und Wissensmangel, wobei sich dieses Dreieck oft gegenseitig bedingt. Nur Gastgeber sein reicht nicht mehr, um einen Betrieb langfristig profitabel führen zu können. Vielen fehlt aber das Wissen, die Software und / oder das Personal, um die erforderliche stabile Basis zu schaffen. Sie kalkulieren zu knapp oder sogar mit negativem Deckungsbeitrag, ohne es zu merken. Ihr Personal ist knapp, nicht optimal ausgebildet und spricht häufig auch nicht gut genug Deutsch, um sie selbst zu hochwertig zu trainieren. Warenwirtschaft, Kasse und die Marketing-Kanäle sind – falls vorhanden – nicht oder nur schlecht genutzt bzw. vernetzt. Die allermeisten sind, rechtlich zudem sehr kritisch unterwegs und das nicht einmal mit Absicht: ohne gemeldete und fiskal gesicherte Kasse, separates Gutscheinkonto oder Verfahrensdokumentation.
Die Idee hinter dem Portal
Welche Vision steckt hinter dem Portal food@service (service.transgourmet.de)?
Die Vision hinter food@service ist, genau das zu ändern. Wir wollen die Basis unserer Kunden sichern, indem wir unseren Kunden helfen, profitabel zu wirtschaften. Dazu gehört eine solide Kalkulation, effiziente Prozesse, gut ausgebildetes Personal und natürlich auch die Erfüllung der Gesetze und Regelungen. Warum wir so großen Wert auf Gesetzestreue legen, ist schnell erklärt: hohe steuerliche Nachzahlungen haben das Potenzial Existenzen zu beenden.
Was ist Food@Service?
Das Portal food@service ist als digitaler Werkzeugkasten konzipiert, der eine Vielzahl an Hilfsmitteln für die Herausforderungen der Gastgeberbranche bündelt. Hier kann jeder den Grad an Unterstützung finden, den er braucht, um seinen Betrieb erfolgreicher aufzustellen. Die Werkzeuge reichen von E-Learnings und klassischer Weiterbildung über kleine Alltagshelfer wie Checklisten und einzelnen Software-Tools bis zu ganzen Software-Suiten und Beratungs- oder Coaching-Angeboten. Alles kann, nichts muss. Kostenkontrolle, Effizienzsteigerung, Nachhaltigkeit, Personalmanagement, gesetzliche Vorgaben… und noch vieles mehr findet sich in food@service, also alles, was den Betrieb stabilisiert und den Spaß zurück in die Arbeit bringt.
Was sind die Hauptziele, die Transgourmet mit dem Portal verfolgt – und wie sollen diese Mitarbeitenden in der Gastronomie konkret helfen?
Unser erklärtes Ziel ist genau diese Existenzen zu erhalten. Dafür haben wir aktuell 20 Partner und ein Angebot von ca. 150 Lösungen gesammelt. Samariter sind wir dabei aber nur zur Hälfte. Unsere Partner und wir selbst verzichten auf Marge, um günstigere Preise bieten zu können. Natürlich liegen uns die Betriebe unserer Kunden (und übrigens auch Nicht-Kunden) am Herzen, aber ein bisschen Eigennutz steckt natürlich auch dahinter. Wer pleite ist, kann keine Waren bei uns bestellen. Logisch, oder?
Vielfalt mit System – für jede Herausforderung das passende Werkzeug
Welche Funktionen oder Module sind dir besonders wichtig, damit Gastronomiebetriebe echten Mehrwert spüren?
Ich finde die Vielfalt der Angebote und Partner toll. Wenn ich selbst ein Problem habe, ist es mir wahrscheinlich erstmal egal, ob die Lösung eine Software, eine Beratung oder eine Weiterbildung ist. Ich will einfach nur eine Lösung haben. Genau nach dem Prinzip haben wir food@service aufgebaut. Es zeigt dir für jede Herausforderung die verfügbaren Werkzeuge übersichtlich an.
Wer gerne in Schlagworten denkt, kann sich gerne selbst auf die Suche begeben. Für die anderen haben wir die Werkzeuge nach Marken und auch nach typischen Herausforderungen geclustert. Letztere habe ich selbst recherchiert und angelegt und die ersten Analyseergebnisse geben mir Recht: Es ist der am häufigsten geklickte Bereich.
Zusammenarbeit und Weiterentwicklung
Wie sieht das Feedback der Nutzer bislang aus? Gibt es Funktionen, die besonders gut ankommen; oder Wünsche, die du zurückbekommst?
Am meisten geklickt sind – wie gesagt – die Herausforderungen. Am meisten gelobt werden allerdings die Checklisten. Teilweise sind es Reinigungsabläufe, teilweise Hilfsmittel für Schichtbeginn oder zu Schichtende. Es gibt HACCP-Anweisungen und Hinweise für den Umgang mit Robotern. Alles, was irgendwie helfen kann, bei wiederkehrenden Vorgängen für gleichbleibende Qualität zu sorgen.
Wie adressiert Ihr die unterschiedlichen Anforderungen von Individualgastronomie, Systemgastronomie, der Hotellerie oder der Gemeinschaftsverpflegung?
Wir achten genau darauf, welche Herausforderung für welche Zielgruppe ein Werkzeug löst und, das listen wir auch in der Kurzbeschreibung des Werkzeugs. So sollte jeder in der Lange sein schnell die passenden Hilfsmittel zu identifizieren.
"Food@service zeigt für jede Herausforderung die passenden Werkzeuge – egal ob Software, Beratung oder Weiterbildung."
Welche Rolle spielt der Austausch mit Kunden und Branchenpartnern bei der Weiterentwicklung des Portals? Wie sammelst du Ideen und Feedback?
Der Austausch war essenzieller Bestandteil der Erstentwicklung des Portals. Es ist das Ergebnis aus über 100 Fachgesprächen. Damit endet die Einflussnahme aber nicht. Ich, wir, sprechen immer noch laufend mit Kunden, Branchenkollegen und anderen Experten und sammeln weiteres Feedback. Wir bekommen auch viele tolle Tipps, was wir noch anbinden könnten. Nicht alle Tipps passen am Schluss auch. Aber wir nehmen jeden ernst, prüfen ihn sorgfältig und führen Gespräche bevor wir uns final entscheiden. Wer also Ideen oder Feedback hat, jederzeit gerne!
Blick nach vorn: Die nächste Entwicklungsphase
Wie sieht eure Roadmap für das Portal aus? Welche neuen Funktionen plant Ihr als Nächstes?
Wir sind noch im Verbesserungsintervall der ersten Entwicklungsphase. Wir wollen die Schlüsse der echten Nutzer nicht zu kurz kommen lassen, damit wir nicht Gefahr laufen, durch „Laborwerte“ in die falsche Richtung zu rennen. Mit Entwicklungsphase zwei kommen hauptsächlich Funktionen, die die alte und die neue Welt von Transgourmet zusammenführen. Dann können sich alle Nutzer, die auch Waren über Transgourmet beziehen über richtig smarte Funktionen freuen, die aktuelle Bestellungen einbeziehen. Mehr verrate ich noch nicht.
Zur Person – Stefanie Boeck
Stefanie Boeck ist Mitgründerin und Marketing-Vorstand des „Gastro Schnittstellen-Vereins“ HOOSY e.V., der es sich zum Ziel gemacht hat, die Hospitality zu vereinen. Mithilfe von Schnittstellen-Zertifizierungen soll es Unternehmen in der Hospitality maßgeblich vereinfacht werden, digitale Tools auszuwählen, die nahtlos zusammenarbeiten können.
Seit Januar 2024 ist Stefanie außerdem bei Transgourmet Deutschland als Nationale Leitung Konzept und Digital Foodservice tätig. In dieser Funktion engagiert sie sich als Digitalbotschafter innerhalb des Unternehmens und entwickelt das Kundenangebot im Transgourmet Foodservice weiter. Konkret bedeutet das, dass sie die klassische Welt des Großhandels mit der digitalen Welt zusammengebracht, angereichert und zu einem Ökosystem ausgebaut hat, das sowohl Lieferkunden als auch reine Digitalkunden bestmöglich dabei unterstützt erfolgreich zu arbeiten. Auch hier geht es um das optimale Ineinandergreifen der einzelnen Ideen, Strategien und Anwendungen.

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