
Gäste erwarten mehr Sauberkeit und Service
Die News der Kalenderwoche 47: Sauberkeit und Höflichkeit punkten – Getränketrends 2026: persönlicher, globaler und fruchtiger – Verpackungssteuer in Frankfurt

Studie zum Ausgehverhalten der Deutschen
Eine aktuelle Umfrage von Lightspeed, einem Anbieter für cloudbasierte Kassensysteme und Bezahlplattformen, hat aufschlussreiche Erkenntnisse zu Gästeerwartungen hervorgebracht: Weit vorne rangieren ein guter Service und Sauberkeit. Entscheidend ist offenbar, neben der Qualität der Speisen, dass die Gäste sich wohlfühlen können. Die Umfrage wurde im Mai 2025 unter 1000 Teilnehmenden ab 18 Jahren anonym durchgeführt.
In Deutschland nennen 56 % der Befragten die allgemeine Sauberkeit als das wichtigste Kriterium. 47 % schauen auf aufmerksam reagierendes Personal 40 % auf klare Preisangaben auf der Speisekarte. 26 % achten darauf, ob die Geräuschkulisse angenehm ist. Und was stört Besucher am meisten? Die „Big Four“ der Gäste-Unzufriedenheit: Unhöfliches Personal (45 %) ist der häufigste Grund, gar nicht wiederzukommen. Klebrige Tische und Speisekarten stoßen bei 37 % auf Ablehnung, kalte Speisen bei 31 %, und 26 % sind wegen langer Wartezeiten bereits gegangen –27 % haben sogar schon mal ein Lokal verlassen, bevor sie überhaupt bestellt hatten.
Auch im internationalen Vergleich zeigt sich: Zwar ähneln sich die großen Themen – Sauberkeit, Service, Timing – über Ländergrenzen hinweg. Doch in den Details unterscheiden sich die Prioritäten: In Deutschland stört sich etwa 16 % der Gäste an lauter Musik – in den Niederlanden sind es 21 %. Deutsche Gäste sind dagegen besonders empfindlich, wenn etwa nicht abgeräumt wird (15 %).
Für Gastronomiebetriebe ergibt sich: Erfolg hängt nicht in erster Linie von extravaganten Menüs oder spektakulärer Dekoration ab. Vielmehr gewinnt, wer bei den Grundlagen überzeugt – guter Service, saubere Umgebung, keine langen Wartezeiten.
Sinahn Fabian Sehk, Regional Senior Director DACH Hospitality bei Lightspeed, betont: In einer Umfrage sagten 70 % der Gastronomen, schlechtes Timing erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass Gäste nicht wiederkommen. Über 90 % hielten gute Kommunikation zwischen Service-Team und Küche für entscheidend.
Getränketrends 2026: persönlicher, globaler und fruchtiger

Für das Jahr 2026 zeichnen sich interessante Entwicklungen in der Getränke- und Kaffeeszene ab, wie zwei aktuelle Analysen von J. Hornig und Oatly zeigen.
Laut einer Studie von J. Hornig steht Kaffee 2026 ganz im Zeichen von Innovation und Individualisierung. Der Filterkaffee wird von Cold Brew und Nitro Coffee begleitet. Zudem werden fermentierte Bohnen-Aufbereitungen mit Früchten wie Ananas, Maracuja oder Erdbeere relevant. Als Trendgeschmack präsentieren die Experten den Geschmack „Swizy“ – eine würzig-süße Mischung aus „Sweet“ und „Spicy“. Parallel zeigt sich ein stärkerer Fokus auf Funktion: Kaffee wird zunehmend als „Functional Coffee“ angeboten, z. B. mit Adaptogenen, Protein oder als „Mind & Body“-Getränk. Schließlich wächst das Erlebnis im Café-Setting: Baristas werden mehr zu Gastgebern, Beratung und Herkunft werden wichtiger.
Auch der „Future of Taste Report“ von Oatly identifiziert fünf zentrale Trends über Kaffee hinaus.
Erstens: Global Flavour Exchange – exotische Zutaten wie Ube, Pandan oder Hojicha kommen verstärkt auf Getränkekarten.
Zweitens: Bewusster Genuss – entkoffeinierte und zuckerarme Getränke gewinnen an Bedeutung.
Drittens: Ballaststoffe statt Proteinhype – Getränke mit Präbiotika, fermentierte Zutaten und Ballaststoffe werden beliebter.
Viertens: Destination Drinks – Ort, Herkunft und Unverwechselbarkeit kommen bei den Gästen gut an.
Fünftens: Die Zukunft von Matcha & Tee – Tee drängt weiter vor, neue Sorten wie Oolong oder Jasmin werden relevanter.
Wer also erfolgreich sein will, setzt nicht nur auf Standardgetränke, sondern zeigt Kreativität, Storytelling und Gesundheitsbewusstsein. Gäste legen Wert auf Social-Media-Momente, Gesundheit, spannende Zutaten und eine klare Positionierung. Wer sich aufgeschlossen zeigt, kann neue Zielgruppen auf sich aufmerksam machen – insbesondere jene, die auf Social Media ihre Erfahrungen teilen und auf Trend-Drinks reagieren. Auch das Setting wird wichtiger: Barista-Erlebnis im Café, Signature Drinks im Bar- oder Restaurantbetrieb, Fokus auf Präsentation und Story. Übrigens: Instagrammable Drinks mit ungewöhnlichen Zutaten steigern das Erleben und rechtfertigen zugleich höhere Preise.
Verpackungssteuer in Frankfurt

In Frankfurt wird derzeit über eine kommunale Verpackungssteuer diskutiert. Ziel ist die Nutzung von Mehrwegverpackungen im Außer-Haus-Verkauf. Unter dem Motto „Einweg-Verpackungssteuer in Frankfurt am Main“ wird von Unterstützern vorgeschlagen, dass Anbieter pro Einweggeschirr oder Einwegverpackung etwa 50 Cent, für Einwegbesteck 20 Cent zahlen sollen – maximal 1,50 Euro pro Einzelmahlzeit. Die Initiative beruft sich unter anderem auf das Vorbild der Stadt Tübingen, in der eine solche Steuer bereits eingeführt wurde.
Die Branche der Gastronomie reagiert jedoch mit deutlicher Kritik. Der Bundesverband der Systemgastronomie e.V. (BdS) sieht die Steuer als falsches Mittel: Zwar bekenne sich die Systemgastronomie ausdrücklich zu „städtischer Sauberkeit und gelebter Nachhaltigkeit”, aber eine zusätzliche Steuer erzeuge „neue Probleme wie zusätzlichen Bürokratieaufwand, finanzielle Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger Frankfurts sowie Wettbewerbsverzerrungen“. Nach Ansicht des Verbandes könnten Preissteigerungen von bis zu 30 % folgen. Das träfe insbesondere Menschen mit geringem Einkommen. Auch wird bemängelt, dass Erfahrungen aus anderen Städten zeigen: Kommunale Verpackungssteuern würden nicht zwangsläufig zu einer höheren Mehrwegquote führen, sondern eher Bürokratie und Unsicherheit schaffen.
Für die Gastronomiebetriebe in Frankfurt bedeutet die Debatte konkret: Sollte die Steuer eingeführt werden, müssten Restaurants, Imbisse und Systemgastronomie-Ketten Kostensteigerungen durch Verpackungslasten einplanen, was wiederum Druck auf Margen und Preisgestaltung ausübt. Zudem würde zusätzlicher Verwaltungs- und Dokumentationsaufwand entstehen – z. B. bei der Erfassung, Abführung und Kontrolle der Steuer. Gleichzeitig steht die Branche vor der Herausforderung, nachhaltig zu handeln und Einwegverpackungen zu reduzieren, ohne dabei kleine Betriebe oder preisbewusste Kunden auszuschließen.
Zugleich eröffnet die Diskussion Chancen: Wer frühzeitig auf Mehrwegsysteme umstellt, kann sich von Mitbewerbern abheben, kommunale Partner einbinden und das Thema Nachhaltigkeit als Angebot hervorheben. Entscheidend wird sein, dass Politik, Stadt und Gastronomie gemeinsam praktikable Lösungen entwickeln. Der BdS appelliert daher: Nicht alleinig über Steuerinstrumente zu regeln, sondern durch Kooperationen, Informationskampagnen und praxisnahe Umstellungssysteme.
Mit Gastivo deckst Du Deinen Gastro-Bedarf ganz smart per App oder Webshop.
Hol Dir bei uns die Inspiration für Deine Speisekarte, den künftigen Lieblingsdrink Deiner Gäste oder finde die passende Lösung für Deinen Gastro-Alltag.

Lena Häfermann
Artikel teilen auf
Weitere Themen
Order & Pay – so flexibel wie Deine Gastronomie Weniger Personalaufwand. Mehr ...
Das neue Konzept für das Restaurant steht. Das Team bereitet sich vor. ...
