Weniger Bürokratie für Gastronomiebetriebe

Bürokratieabbau im Gastgewerbe
Photo by Wesley Tingey on Unsplash

Bürokratieabbau im Gastgewerbe

Das Bundeswirtschaftsministerium und der Beauftragte für Bürokratieabbau der Bayerischen Staatsregierung haben zusammen mit Vertretern aus dem Gastgewerbe in einem Praxischeck untersucht, welche bürokratischen Auflagen es derzeit gibt, und sich dafür die Bereiche Lebensmittelhygiene, Allergenkennzeichnung, Arbeits-/Gesundheitsschutz sowie Brandschutz und Elektrocheck angesehen. Die Empfehlungen aus dem Praxischeck sind nun unter anderem gezielte Kontrollen statt die bisher umfangreichen Dokumentationspflichten. Das bedeutet, dass Restaurants und Gasthäuser nicht präventiv, sondern erst nach festgestellten Mängeln Hygienestandards dokumentieren müssen. Für Krankenhaus- und Schulkantinen sollen die umfassenden Dokumentationspflichten aber bestehen bleiben. Des Weiteren soll die Kennzeichnungspflicht von Allergenen für täglich, wöchentlich oder saisonal wechselnde Gerichte gelockert werden, der Brandschutz vereinfacht werden und Regeln zum Nachweis der Herkunft von Lebensmitteln künftig auch ohne maschinenlesbares Format möglich sein.

Gitta Connemann, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie und die Beauftragte der Bundesregierung für den Mittelstand, erklärte: „Bürokratie kostet Zeit, Geld und Nerven – besonders im Mittelstand. Der Praxischeck zum Gastgewerbe hat offengelegt, was schiefläuft: Ein überbordendes Berichtswesen, Dokumentationspflichten ohne Mehrwert, ungenutzte Handlungsräume aus Sorge vor Verstößen. Kleine Betriebe sind überproportional belastet. Der Praxischeck zeigt, wie Bürokratieabbau im Gastgewerbe konkret gelingen kann – direkt vor Ort, gemeinsam mit den Betrieben. Die Ergebnisse sind eine Blaupause für andere mittelständische Branchen und die Länder.“

Dr. Christoph Ploß, Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft und Tourismus, ergänzt: „Restaurants, Gasthäuser, Bars und Kneipen sind Orte der Begegnung, der Lebensqualität und Gastfreundschaft. Damit das so bleibt, müssen sie sich wieder auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Überflüssige Bürokratie muss weg. Unser Praxischeck zeigt Wege aus der Zettelwirtschaft. Bei der Lebensmittelhygiene haben die Behörden schon heute die Möglichkeit, eine Dokumentation nur von denen zu fordern, die gegen Regeln verstoßen. Dieser Spielraum sollte flächendeckend einheitlich genutzt werden. Aber auch die Politik ist gefragt: Deutschland muss aufhören, EU-Vorgaben über das notwendige Maß zu erfüllen, etwa bei der Rückverfolgung von Lebensmitteln. Ein Handyfoto vom Lieferschein reicht hier völlig aus.“

Das Bundeswirtschaftsministerium bleibt mit den Beteiligten im Austausch. Mit dem Praxischeck, der auch schon in anderen Branchen wie etwa Photovoltaik, Windenergie an Land und Gründungen und Unternehmensnachfolgen durchgeführt würde, geht das Ministerium einen neuen Weg, um Bürokratiehürden zu identifizieren und gezielt abbauen zu können.

Lars Klingsbeils Erwartungen an die Mehrwertsteuersenkung

Lars Klingsbeils Erwartungen an die Mehrwertsteuersenkung
Photo by Getty Images on Unsplash

Ab kommendem Jahr beträgt die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie wieder 7 Prozent. Nach der temporären Senkung während der Pandemie war sie im letzten Jahr auf den regulären Satz angehoben worden. Mit der dauerhaften Senkung sollen Gastronomen entlastet und die Wirtschaft angekurbelt werden. Viele Gäste erhoffen sich von den sieben Prozent aber auch günstigere Preise in Restaurants und Cafés. Laut Meinungsforschungsinstitut YouGov, das im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur im Frühjahr dieses Jahres eine Umfrage durchgeführt hat, erwartet jeder zweite Befragte, dass die Preise gesenkt werden.

Nun hat Lars Klingbeil (SPD) bei der Präsentation des Bundeshaushalts für 2026 angekündigt, er rechne ebenfalls damit, dass die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf der Speisekarte sichtbar wird. Er erklärte, er werde darauf achten, dass die Preissenkungen auch wirklich bei den Kundinnen und Kunden ankommen und die Preise dann bezahlbarer werden.

Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, hielt dagegen und sagte den Medien gegenüber, dass die Gastronomen selbst entscheiden, ob Preissenkungen möglich sind. Viele Betriebe hätten auch die Anhebung im Januar 2024 nicht an die Gäste weiterberechnet. Sie verwies zudem auf weitere Belastungen wie etwa die Mindestlohnerhöhung. „Bundesminister Lars Klingbeil kann davon ausgehen, dass zum Jahreswechsel vorhandene Spielräume genutzt werden, um zu investieren und attraktive Angebote für die Gäste zu gestalten.“

In der Sendung „Zur Sache Baden-Württemberg“ erklärte die Wirtin Katrin Eßlinger, sie könne es sich gar nicht leisten, die Steuerentlastung ihren Gästen zugute kommen zu lassen. Neben der aktuellen sowie der geplanten Mindestlohnerhöhung seien ja auch die Betriebskosten, wie etwa Energiepreise, in letzter Zeit stark angestiegen.

Beliebtheit von Hotelrestaurants

Beliebtheit von Hotelrestaurants
Photo by Louis Hansel on Unsplash

Eine aktuelle Studie von OpenTable, Anbieter von Online-Reservierungen, und der Reisesuchmaschine Kayak untersucht die Attraktivität von Hotelrestaurants. Die Ergebnisse zeigen, dass 62 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass sich das Restaurantangebot in Hotels in den letzten Jahren gebessert hat. 71 Prozent gaben an, ein Hotel erneut zu buchen, wenn sie im hoteleigenen Restaurant ein positives Erlebnis gemacht haben. In der Suchmaschine Kayak filtern 64 Prozent bei der Hotelsuche nach „Restaurant“, und die Gesamtgästezahl von Hotelrestaurants ist im letzten Jahr um 11 Prozent gestiegen. Interessant ist auch die wachsende Bedeutung von Kulinarik als Reisegrund: 38 Prozent der Befragten haben schon mal eine Reise gebucht, um ein bestimmtes Restaurant zu besuchen. Zudem erklärten über die Hälfte (52 Prozent), dass sie während einer Reise mehr Geld für Essen und Getränke in Restaurants ausgeben als für andere Aktivitäten. 41 Prozent haben schon mal wegen des hoteleigenen Restaurants ein bestimmtes Hotel gebucht. In der Altersgruppe der Gen Z würden 54 Prozent ein Hotelrestaurant aufsuchen, wenn es besonders fotogen und social-media-tauglich ist.

Lea Stadler, Senior Director of Global Sales and Services bei OpenTable Deutschland: „Der Zuwachs an Gästen in Hotelrestaurants unterstreicht deren wachsende Bedeutung in der Gastronomie- und Hotelbranche. Da 71 % der Deutschen bereit wären, ein Hotel erneut zu buchen, wenn sie dort ein gutes kulinarisches Erlebnis hatten, ist klar, dass das Restaurant eine ebenso starke Anziehungskraft hat, wie das Hotelzimmer. Für Hotelbetreiberinnen und Hotelbetreiber bietet sich eine echte Chance, nicht nur Übernachtungsgäste, sondern auch Einheimische zu begeistern.“

OpenTable und Kayak präsentiert die Top 50 Hotelrestaurants in Deutschland, um ihren Gästen die Auswahl zu erleichtern. Mit dabei sind das Heritage in Hamburg, Neni in München und das Oben Restaurant in Frankfurt.

Die Online-Umfrage wurde zwischen dem 5. Und 12. Juni unter 1.535 deutschen Verbrauchern durchgeführt.

Mit Gastivo deckst Du Deinen Gastro-Bedarf ganz smart per App oder Webshop

Hol Dir bei uns die Inspiration für Deine Speisekarte, den künftigen Lieblingsdrink Deiner Gäste oder finde die passende Lösung für Deinen Gastro-Alltag.

Picture of Lena Häfermann

Lena Häfermann

Freie Texterin und Autorin, schreibt gern über die schönen Dinge im Leben, Inhaberin von Zauber Worte www.zauber-worte.de und Lokale Momente www.lokale-momente.de

Artikel teilen auf

Suche

Gastivo Logo