Mehrwegbox für Pizza – Neues Pilotprojekt in Tübingen

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Mehrwegbox für Pizza

Die Verpackungssteuer ist derzeit in aller Munde und machte zuletzt Schlagzeilen, weil Bayern sie untersagen möchte. In Tübingen, dem Vorreiter für die Steuer, gibt es derweil schon neue Pläne und ein Pilotprojekt, um die bestehenden Maßnahmen noch auszuweiten. Konkret geht es um eine Mehrwegbox für Pizza, die bislang von den erhobenen Steuerzahlungen ausgenommen war. Nun soll für Pizza im Karton eine Steuer in Höhe von 50 Cent fällig werden. Eine Mehrwegbox kostet 5 Euro Pfand.

In Tübingen ist man geteilter Meinung. Einige finden die Idee gut und würden die Box auf jeden Fall testen, solange die Qualität der Pizza nicht darunter leidet. Durch die Verpackungssteuer würden die Menschen dafür sensibilisiert werden, wieviel Müll entstehe, wenn man unterwegs Essen mitnimmt, sagt einer der Befragten. Eine andere Befragte kritisiert, dass die Pizzabox aus Kunststoff sei. Davon hält sie wenig. Eine Pizzeria stellt fest, dass sich ihre Kund:innen über das neue Angebot sehr freuen.

Vom Dehoga heißt es: „Der Dehoga sieht die Belastung für die Betriebe, aber auf der anderen Seite ist der Umweltgedanke auch bei uns Gastronomen ein wichtiger Faktor. Unabhängig davon ist die Müllvermeidung im heutigen Zeitalter sehr wichtig.“ Die Umsetzung könnte für die Betreiber:innen jedoch zur Herausforderung werden, warnt der Dehoga. Bestellen, Lagern, Nachbestellen, Reinigen etc. sei ein Mehraufwand, der erstmal gestemmt werden muss.

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer erklärt, man habe mit der Verpackungssteuer alle Ziele erreicht. Der Mehrweganteil sei drastisch gestiegen und es gebe weniger Müll auf den Straßen. Er ergänzt, dass die Erfahrung gezeigt habe, dass es für die Leute einen finanziellen Anreiz geben muss, damit sie sich für Mehrweg entscheiden. Nur für die Umwelt tun es nur sehr wenige.

Mitarbeitermangel im Biergarten

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Photo by Richard Heinen on Unsplash

Die Biergarten-Saison ist eröffnet und vielerorts war das Wetter in den letzten Wochen ideal für einen Biergarten-Besuch. Doch die Konsumzurückhaltung der Kund:innen, gestiegene Preise und der Mangel an Personal trüben die Aussichten auf eine erfolgreiche Saison. Der Betreiber eines Biergartens in Nordhessen erklärte beispielsweise, von rund 150 Sitzplätzen kann er derzeit nur etwa 20 bis 30 Plätze besetzen, weil ihm Mitarbeitende fehlen. Zudem bemerke er, dass der Start in die Sommerzeit für ihn schleppender angelaufen ist als die Jahre davor. Ein Kollege aus dem Landkreis Offenbach machte gegenteilige Erfahrungen. Sein Lokal sei gut gefüllt und seine Gäste „sind hungrig, nach draußen zu kommen.“ Um personellen Engpässen zu begegnen, setzt er beispielsweise auf „Runner“, das sind Mitarbeitende, die nur die bestellten Speisen und Getränke aus der Küche und von der Theke holen, um sie an die Tische zu bringen. Bestellungen aufnehmen und Zahlungen abwickeln übernehmen gelernte Kräfte. Damit sei es ihm gelungen, die Umsätze zu steigern.

Weitere Möglichkeiten, um dem Personalmangel entgegenzuwirken und den Biergarten effizient zu betreiben, können der Fokus auf ein klassisches Biergartenkonzept sein, bei dem die Gäste ihre Getränke und Speisen selbst abholen, oder man integriert mobile Service-Stationen, die die Laufwege verkürzen. Auch die Verwendung von mobilen Bestellsystemen via QR-Code kann den Personalbedarf reduzieren. Weitere Ideen sind die gezielte Personalsuche für einfache Tätigkeiten wie die „Runner“ unter Rentner:innen und Quereinsteiger:innen. Um den Arbeitsplatz auch in ländlicheren Gebieten attraktiver zu machen, können Wirt:innen sich am Deutschlandticket beteiligen, Aktionen wie „Mitarbeitende werben Mitarbeitende“ starten oder sich Events für die Personalsuche einfallen lassen, etwa Jobtage mit Freibier und Musik. Es kann sich auch lohnen, Zeit in die datenbasierte Personalplanung zu stecken und Wetterprognosen und Stoßzeiten zu analysieren.

 

Kindermenüs im Marktcheck

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Photo by soumya parthasarathy on Unsplash

Die Verbraucherzentralen haben Gerichte und Menüs für Kinder bundesweit einem Check unterzogen. Anhand von 100 Kinderspeisekarten wurde Abwechslung und Auswahl überprüft. Demnach finden sich auf zwei Drittel der analysierten Speisekarten Schnitzel, häufig mit Pommes. Etwa die Hälfte der Restaurants servieren Nudeln, 40 Prozent bieten Nuggets an. Von 456 Gerichten sind knapp 40 Prozent vegetarisch. Häufig handelt es sich dabei allerdings um einen Teller Pommes.

Drei Viertel aller bewerteten Gerichte werden mit neutral oder unausgewogen beurteilt. Nur etwa ein Viertel der Speisen für Kinder erreichen eine positive Punktzahl, indem sie Gemüse, Vollkornprodukte oder naturbelassenes Fleisch oder Fisch enthalten. Wenig Punkte erhält nach dem Bewertungssystem ein paniertes Schnitzel mit Pommes und Champignon-Rahmsoße, viele Punkte bekommen Vollkornnudeln mit frischer Tomatensoße und Parmesan, so heißt es von der Verbraucherzentrale.

In mehr als einem Drittel der untersuchten Restaurants werden Pommes als Beilage serviert. Nur in 10 Prozent der Betriebe gibt es einen Salat als Beilage. Oftmals gehören süße Getränke oder Süßigkeiten zum Kinder-Menü.

Der Verbraucherzentrale geht es nicht darum, Schnitzel und Pommes zu verbannen, sondern darum, die Auswahl zu erhöhen, mehr Gemüse und Vollkorn zu integrieren und Frittiertes zu reduzieren. Auf ihrer Internetseite gibt sie Tipps für die Gestaltung einer ausgewogenen Kinderspeisekarte. Eine Option ist beispielsweise, alle regulären Gerichte auch in einer kleineren Portion anzubieten. Auch der „Räuberteller“, mit dem Kinder einen kostenlosen, leeren Teller erhalten und bei ihren Eltern mitessen können, ist laut Verbraucherzentrale eine gute Alternative.

Die Untersuchung fand im Rahmen einer bundesweiten Online-Recherche im Februar 2025 statt. Dafür wurden 100 Speisekarten in Städten und ländlichen Regionen, in Ketten und inhabergeführten Betrieben analysiert.

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Lena Häfermann

Freie Texterin und Autorin, schreibt gern über die schönen Dinge im Leben, Inhaberin von Zauber Worte www.zauber-worte.de und Lokale Momente www.lokale-momente.de

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